Rezension

Die interessante Geschichte eines recht unbekannten Menschens

Der große Fehler -

Der große Fehler
von Jonathan Lee

Andrew Haswell Green wird an einem Freitag, den 13. Vor seiner Haustür erschossen. Der Name wird sicherlich vielen Menschen nichts sagen, ich kannte ihn, ehrlich gesagt, auch nicht. Doch Andrew Green haben wir, unter anderem, den New Yorker Central Park zu verdanken. Doch warum wurde er ermordet? Inspektor Mc Clusky ermittelt und Autor Jonathan Lee bietet uns nebenbei interessante Einblicke in das Leben Greens.

Genau diese Einblicke in das Leben Greens machen für mich das Buch aus. Ich habe völlig fasziniert über diesen Mann und sein Leben gelesen, sodass für mich die Mordermittlung völlig in den Hintergrund geraten ist. Der Täter war ja bekannt und es gibt so viel über den interessanten Green zu erfahren, da lockte mich das Motiv nicht wirklich hinter dem Ofen hervor.

 

Was mich von Beginn bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat, war die Sprache des Buches. Der relativ nüchterne Stil gepaart mit sprachlichen Spielereien und sarkastischen Kommentaren ist einfach nur phänomenal und ein kleines Meisterwerk von Autor und Übersetzer. Ein kleines Beispiel ist "mit seinen 83 Jahren besaß er die nötige Selbsterkenntnis, um mit seinen Mitmenschen geduldig zu sein, aber nicht immer die Gewndtheit, zu verbergen, welche Mühe ihm das bereitete." Ein weiteres besonderes Detail ist, dass die Kapitelüberschriften nicht nur zum Inhalt der Kapitel passen, sondern auch die Namen der verschiedenen Eingänge, Gates, des Central Parks tragen. Solche kleinen Details entlocken mir immer ein Schmunzeln.

 

Die Geschichte an sich, die Suche nach dem Mordmotiv, hat mich nicht wirklich gepackt, aber die Eindrücke über Greens wirklich interessantes Leben, seinen Aufstieg im Leben, gepaart mit der wundervollen Sprache, haben mich wirklich fasziniert und inspiriert. Es ist kein Buch, welches man vor Spannung nicht aus der Hand legen kann, aber definitiv eines, an das man gerne zurückdenkt.