Rezension

Die Interpretation von Achtsamkeit

Achtsam morden - Karsten Dusse

Achtsam morden
von Karsten Dusse

Bewertet mit 5 Sternen

Der Strafverteidiger Björn D. nimmt notgedrungen an einem Achtsamkeitsseminar teil, um Strategien zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erlernen, denn vor allem möchte er mehr Zeit mit seiner kleinen Tochter verbringen.

Als sich sein Mandant, ein brutaler Gangster, in ein geplantes Vater-Tochter-Wochenende drängt, befolgt Björn seine verinnerlichten Achtsamkeitsregeln auf seine ganz eigene Art und lässt den Störfaktor für alle Zeit schweigen.

Was folgt ist eine rabenschwarze, bissige, skurrile, gesellschaftskritische, teilweise überzogene, aber trotz allem unglaublich amüsante und komische Geschichte, die aus Björns Perspektive erzählt wird. Jedem Kapitel ist eine Achtsamkeitsregeln vorangestellt, die dann durch ein Beispiel mit Leben gefüllt und auf Björns ganz besondere Art interpretiert und umgesetzt wird.

Obwohl ich den Typ Mensch, den Björn darstellt, eigentlich nicht leiden kann, wird er mir im Laufe der Handlung doch irgendwie sympathisch, merzt er doch die bösen Buben ganz im Sinne des Erlernten aus.

 

Liebhaber*innen herkömmlicher Krimis werden hier unter Umständen nicht auf ihre Kosten kommen, denn der Humor ist schon ein ganz spezieller.

Mich hat das Buch auf das Beste unterhalten.