Rezension

Die Jagd auf Escobar

Killing Pablo - Mark Bowden

Killing Pablo
von Mark Bowden

Bewertet mit 4 Sternen

Über den Autor:

Mark Bowden ist einer der berühmtesten amerikanischen Journalisten. Er arbeitete zwanzig Jahre lang für den Philadelphia Inquirer und schreibt heute für Vanity Fair, the Atlantic und andere US-Zeitschriften. Sein vielfach ausgezeichneter Bestseller Black Hawk Down, die Geschichte der gescheiterten US-Militäraktion in Somalia, wurde von Regisseur Ridley Scott verfilmt. Mark Bowden lebt in Oxford, Pennsylvania.

Zum Inhalt:

1989 war Pablo Escobar vierzig Jahre alt. Er war einer der reichsten Männer der Welt und vielleicht ihr infamster Verbrecher. Das von ihm beherrschte Medellín-Kartell lieferte 50 Prozent des in den USA konsumierten Kokains, und die Drogenmilliarden machten Escobar zum mächtigsten Mann Kolumbiens.

Doch seine maßlose Gewalt wurde ihm zum Verhängnis. Um der drohenden Auslieferung an die USA zu entgehen, erklärte Pablo dem kolumbianischen Staat den Krieg. Wer sich nicht kaufen ließ, wurde ermordet. Hunderte Richter, Polizisten und Politiker, darunter drei Präsidentschaftskandidaten, fielen seinem Terror zum Opfer. Allein der Bombenanschlag auf eine Linienmaschine der Avianca kostete 110 Menschenleben. Escobar war damit zum meistgefürchteten Terroristen der Welt geworden. Man musste ihn stoppen, egal wie.

Was folgte, war die größte Menschenjagd aller Zeiten, unterstützt von der CIA, der Anti-Drogenbehörde DEA und von Spezialverbänden der US-Armee. Am "erfolgreichsten" war jedoch eine ominöse Todesschwadron namens "Los Pepes", deren Mitglieder damit prahlten, mindestens 300 Handlanger des Drogenbarons ermordet zu haben. Am 2. Dezember 1993 war schließlich auch Pablos Flucht zu Ende. Nach offiziellen Angaben wurde er bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet, doch sind die genauen Todesumstände bis heute umstritten.

Killing Pablo beschreibt erstmals das volle Ausmaß des geheimen US-Engagements in Kolumbien. Bei seinen Recherchen stieß Mark Bowden zudem auf brisantes Material, das die tiefe Verstrickung der USA in den Terror von Los Pepes beweist. "Die Regierung Kolumbiens ging praktisch ein förmliches Bündnis mit den kriminellen Splittergruppen ein", schreibt Bowden, und die US-Agenten ließen es geschehen, weil Escobar sonst auf freiem Fuß geblieben wäre.

Manchmal ist die Realität spannender als jede Fiktion. Die Jagd auf Pablo Escobar ist so ein Fall, und Mark Bowden hat ein ungemein fesselndes Buch darüber geschrieben. Killing Pablo ist die minutiöse Rekonstruktion einer beispiellosen Verbrecherjagd und das beklemmende Porträt einer Gesellschaft, die sich im Chaos der Gewalt aufzulösen droht.

MEINE Meinung:

Das Buch habe ich gerne gelesen, auch wenn es Sachbücher gibt, die packender geschrieben sind, etwa S. Montefiores "Stalin - am Hof des roten Zaren", welches faktentreu, historisch korrekt und doch spannend und fesselnd wie ein Roman geschrieben ist.

Boden ist literarisch - handwerklich leider nicht ganz so versiert, in "Killing Pablo" gibt es leider  Wiederholungen, die meinen Lesefluß doch gestört haben. Das Thema ist natürlich hochspannend, Escobar ist noch immer berühmt - berüchtigt. Gut gefallen hat mir , dass er im Buch nicht romantisch verklärt wird.

Mark Bowden liefert zudem auch einen Anhang, der in jedem Sachbuch Bestandteil sein sollte.

Ich vergebe insgesamt 4 von 5 Sternen für Mark Bowdens Buch.