Rezension

Die Jugendgeschichte über Bruce Wayne weiß zu überzeugen

Batman - Nightwalker - Marie Lu

Batman - Nightwalker
von Marie Lu

Bewertet mit 4 Sternen

Die Jugendgeschichte über Bruce Wayne weiß zu überzeugen

Inhalt:
Der junge Millionenerbe Bruce Wayne jagt in seinem Sportwagen eigenmächtig einem Polizeiflüchtigen hinterher. Der Täter kann gefasst werden. Er ist Mitglied der Nightwalker, die in Bruce’ Heimatstadt Gotham City vor allem die reiche Elite terrorisieren. Bruce jedoch wird wegen Missachtung polizeilicher Anordnungen zu Sozialstunden verurteilt, und zwar ausgerechnet im Hochsicherheitstrakt des örtlichen Gefängnisses. Dort trifft er auf Madeleine, ebenfalls Mitglied der Nightwalker, die seit Wochen jegliche Aussage verweigert. Bruce hingegen scheint sie zu vertrauen. Sie warnt ihn, dass er als Nächster auf der Liste der Nightwalker steht. Doch welche Rolle spielt sie selbst dabei?
 
Meinung:
Bruce Wayne ist gerade 18 Jahre alt geworden. Nun steht ihm die Firma WayneTech und das Erbe seiner verstorbenen Eltern zur Verfügung. Als er eines Nachts mit seinem Auto durch die Straßen von Gotham City fährt, wird Bruce Zeuge, wie die Polizei versucht, ein Mitglied der gefürchteten Nightwalkers festzunehmen. Dies misslingt jedoch und Bruce heftet sich an die Fersen des Mannes. Bruce kann den Mann stoppen und die Polizei ihn somit in Gewahrsam nehmen. Doch aufgrund Bruce Missachtung gegenüber polizeilichen Anordnungen, wird er zu Sozialstunden im Hochsicherheitstrakt des Arkham Asylum verurteilt. Dort begegnet er der Insassin Madeleine, die ebenfalls ein Mitglied der Nightwalkers ist und von der Bruce schon nach kurzer Zeit sehr fasziniert ist.

Als großer Batman Fan war die Superhelden Interpretation von Marie Lu ein absolutes Must-Have für mich. Nachdem Wonder Woman ein kleines Jahreshighlight für mich war und Catwoman mich eher enttäuscht hat, war ich nun sehr neugierig auf Batman.

 Dieser Band ist natürlich nicht mit den beiden Vorgängergeschichten vergleichbar. Zwar spielt er genau wie Catwoman in Gotham City, dennoch spielt die Geschichte zu einem ganz anderen Zeitpunkt. In dieser Geschichte erfährt der Leser, wie Batman eigentlich zu Batman geworden ist.

 Natürlich nimmt sich Marie Lu zu Anfang genug Zeit um den Leser in „ihr“ Gotham City einzuführen. Ein wenig Angst hatte ich schon, dass mich diese Einführungen langweilen könnten oder ich zwangsläufig Vergleiche mit den Filmen ziehen würde. Diese Sorge war total unbegründet. Viel mehr konnte ich dieses Buch losgelöst von den Filmen betrachten, da es hauptsächlich zu der Zeit spielt, wo Bruce Wayne wirklich nur Bruce Wayne ist und keine Geheimidentität besitzt.

Bruce ist eine Persönlichkeit, die mir schnell sympathisch war. Er versucht immer in jedem das Gute zu sehen und verzeiht anderen Menschen schnell. Natürlich schleicht sich dadurch auch eine gewisse Naivität ein, die ihn in diesem Buch doch das ein oder andere Mal in Schwierigkeiten bringt. Aber Bruce reift auch in dieser Geschichte und man merkt, dass er sich immer mehr zu dem Mann entwickelt den man aus den Batman Geschichten kennt. Vor allen Dingen prägt Bruce die Begegnung mit Gefängnisinsassin Madeleine.
Madeleine ist ein Kapitel für sich. Bei ihr weiß weder der Leser noch Bruce woran man bei ihr ist. Ständig zweifelt man Dinge an die aus ihrem Mund kommen. Dennoch möchte man Madeleine so gerne glauben und das Gute in ihr sehen. So ergibt sich ein packendes Versteckspiel und auch ein wenig Rätselraten.

Dem ein oder anderen Leser könnte vielleicht aufstoßen, dass es wenig Actionszenen oder spannende Kämpfe gibt. Mich hat dies nicht gestört, da mich viel mehr gereizt hat zu erfahren, was für eine Person sich hinter dem Mädchen Madeleine verbirgt.
Gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse und es wird teilweise überraschend.

Fazit:
Marie Lu konnte mich mit „ihrer“ Batman Version überzeugen. Gerade die Person Madeleine sorgte bei mir für einiges Rätselraten. Aber auch Bruce Wayne und sein Leben als 18-jähriger junger Mann haben mich sehr angesprochen. Gegen Ende hinnimmt dann auch die Spannung zu und ich als Leser konnte mit einem glücklichen Lächeln das Buch zuklappen. Meinetwegen kann Marie Lu gerne noch ein Batman Buch schreiben. ;-)
Sehr, sehr gute 4 von 5 Hörnchen.