Rezension

Die Königin der Schatten

Die Königin der Schatten
von Erika Johansen

Bewertet mit 5 Sternen

Als Kelsea Glynn an ihrem neunzehnten Geburtstag den Thron des magischen Königreiches Tearling besteigt, tritt sie ein schweres Erbe an: Die mächtige Herrscherin des Nachbarlandes Mortmesne bedroht Tearling, das eigene Volk begegnet ihr mit Misstrauen, und an ihrem Hof findet sie einen Sumpf von Machtgier, Lügen und Intrigen vor. Kelsea weiß, sie darf sich keinen einzigen Fehler erlauben, wenn sie überleben will. Sie wird all ihren Mut, ihre Klugheit und Stärke brauchen, um eine wahre Königin zu werden – die legendäre Königin von Tearling . . .

"Die Königin der Schatten" ist der Auftakt zur gleichnamigen Trilogie von Erika Johansen.

Die Autorin wirft ihre Leser ohne lange Vorrede direkt in das Geschehen und beginnt ihre Geschichte an einer elementaren Stelle, die sowohl für Leser als auch Hauptprotagonistin entscheidend ist. Im weiteren Verlauf werden immer wieder kleinere Rückblenden in die Vergangenheit eingefügt, um das Verständnis für bestimmte Ereignisse zu verstärken.

Der Weltentwurf Erika Johansens mutet wie ein High Fantasy Abenteuer an, das jedoch dystopische Elemente aufweist, die sich unaufdringlich in die Handlung einfügen, für ihr Fortschreiten aber elementar sind.

Schon auf den ersten Seiten kommt der Charakter dieses Romans hervorragend zum Tragen. Er ist anders und es entsteht ein packender Lesesog, dem man sich nicht entziehen kann. Bereits nach wenigen Seiten ist man von diesem Pageturner gefesselt und saugt begierig die Ereignisse zwischen den Seiten  auf.
Die Ränkespiele und die vielen atmosphärisch dicht erzählten Szenen sorgen für unbändige Spannung, die stellenweise auch mal nur unterschwellig zu spüren ist.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht Kelseas erzählt, wobei zwischendurch auch andere Personen zu Wort kommen. So entsteht ein umfangreiches Bild, das zu erst aus unterschiedlichen Sichtweisen besteht, sich dann aber immer weiter zusammenfügt, um am Ende einen gelungenen Abschluss dieses ersten Bandes zu liefern.

Auch die Charaktere wurden herrlich dreidimensional und eingängig skizziert und schaffen so eine Vielfalt an unterschiedlichen Personen, die ein jeder für diesen Roman von elementarer Bedeutung sind und ihn immer weiter bereichern. Trotz der Vielzahl kommt man als Leser nicht durcheinander und vermag sie stets auseinanderzuhalten. Besonders Kelsea wächst schnell ans Leserherz, da sie mit ihrer natürlichen und oftmals nüchternen Art, jede Situation aufzulockern und ihr teilweise die Grausamkeit zu nehmen weiß.

Das Ende rundet die Geschichte wunderbar ab und markiert den Grundstein für die Fortführung des Abenteuers um die Königin von Tearling. Ich bin überaus gespannt auf diese Fortsetzung und fiebere dieser regelrecht entgegen. Wie gut, dass diese in nicht allzu ferner Zukunft erscheinen und das entgegen lechzen nicht allzu nervenaufreibend sein wird.

Fazit: Packende, neuartige Handlung; voll gepackt mit tollen Ideen und einer phantastischen Geschichte mit klasse konstruierten Charakteren. Rundum gelungen, ich bin begeistert!