Rezension

Die Kraft des kindlichen Glaubens

Das Mädchen, das nicht verschwinden wollte -

Das Mädchen, das nicht verschwinden wollte
von Thomas Franke

Bewertet mit 5 Sternen

Miriam, beruflich sehr erfolgreich, glaubt, dem frommen Weltbild ihres Elternhauses entronnen zu sein. Als alte Wunden aufbrechen, beginnt sie eine neue Therapie. Völlig unerwarteterweise taucht ein kleines Mädchen auf, das Miriams Leben völlig verändert: ihr kindliches Ich, Jonna genannt.

Thomas Franke ist Sozialpädagoge und Autor. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

Als großer Fan der Romane von Thomas Franke musste ich dieses neue Buch unbedingt lesen. Um es vorweg zu sagen: ich wurde nicht enttäuscht.

Der Autor versteht es auf eine ganz besondere, liebevolle Art, seine Protagonisten authentisch und lebendig darzustellen. Das gilt insbesondere für Miriam, aber auch für ihre Kollegen, ihren Freund Oliver und dem investigativen Journalisten Alex. Jonna ist ein ganz bezauberndes Mädchen, das die Dinge ganz einfach erscheinen lässt, wenn man kindliches Vertrauen hat.

Der christliche Glaube gehört zu den Romanen von Thomas Franke, hier nimmt er eine ganz zentrale Rolle ein.

Ein winziger Kritikpunkt ist, dass die Konsequenzen aus Miriams sehr wichtigen Entscheidung etwas zu kurz kommen. Ich denke, dass diese Reaktionen sehr viel mehr Schmerz verursachen, als hier dargestellt wird. Sehr gelungen hingegen ist, dass Miriam am Ende bewusst wird, dass man seine Talente und Gaben auf verschiedene Art und Weise einsetzen kann.

Das schlicht gehaltene Cover mit der Silhouette eine im Schneidersitz auf einer Wiese sitzenden Mädchens ist ein Hingucker.

Fazit: eine Geschichte mit Tiefgang – absolute Leseempfehlung