Rezension

Die Lage spitzt sich zu

Ashes 03 - Ruhelose Seelen - Ilsa J. Bick

Ashes 03 - Ruhelose Seelen
von Ilsa J. Bick

Bewertet mit 4 Sternen

Im dritten Teil der Ashes-Reihe geht es aus den Perspektiven der einzelnen Charaktere weiter und es gibt ein Wiedersehen mit Ellie, die mit einer Gruppe Kinder in der Gegend von Oren lebt und wesentlich reifer geworden ist. Zu dieser Gruppe war Chris unterwegs, doch er liegt nun schwer verletzt unter einer Falle. Alex wird von Wolf aus dem Bergwerk gerettet und zieht mit seiner Gruppe umher. Alle leiden Hunger, auch in Rule, wo die Situation außer Kontrolle gerät. Peter verliert langsam ebenfalls die Kontrolle – über sich selbst.

Geschickt wechselt Ilsa J. Bick zwischen den Schauplätzen hin und her, gerade wo ein Kapitel am spannendsten Punkt endet, finden wir uns im nächsten Kapitel wieder bei einem anderen Charakter wieder. Auf diese Weise las ich immer weiter und weiter, um zu wissen, was geschieht. So schockierend wie noch im ersten Band sind die „Cliffhanger“ zwar nicht, aber es reicht, um einen stabilen Spannungsbogen zu halten. Kämpfe und Blut spielen natürlich wieder eine große Rolle, aber es geht auch um verschiedene Überlebensphilosophien der verschonten Menschen. Träume und Halluzinationen kommen ebenfalls oft vor, wobei ich oft meine Schwierigkeiten mit den religiösen Metaphern und den verworrenen Bildern hatte. Man erfährt aber zum Glück auch wieder einiges an Hintergrund aus der Zeit vor der Katastrophe, so dass ich sehr gespannt bin, wie sich am Schluss alles auflösen wird- oder ob.

Das einzige, was mich bei „Ruhelose Seelen“ massiv störte, war die „Unkaputtbarkeit“ der Protagonisten. Lawinen, Überschwemmungen, schwere Verletzungen – sie sterben einfach nicht. So langsam wird das unglaubwürdig, vor allem in der Sache mit Chris. Da flüchtet sich die Autorin anschließend selbst in die Behauptung, dass es nicht erklärbar sei und verliert sich in spirituellen Hypothesen. In diesen Passagen ist das Buch bei mir haarscharf an drei Sternen vorbeigeschrammt. Zum Schluss hat sich dies aber wieder zum Besseren gewendet. Dass die Amish People viele Bräuche haben sollen, die mit Zauberei usw. zu tun haben, erscheint mir ebenfalls unglaubwürdig, denn ich habe mich selbst schon etwas mit ihnen beschäftigt. Ich verbuche das aber mal unter schriftstellerischer Freiheit.

Insgesamt wieder ein guter Teil, der auf spannende Weise den Weg für ein dramatisches Finale geebnet hat. Ich kann mir nur vage vorstellen, wie es ausgehen mag, weil es verschiedene Möglichkeiten gibt.