Rezension

Die Lebensreise eines Überlebenden...

Der Junge auf der Holzkiste - Leon Leyson

Der Junge auf der Holzkiste
von Leon Leyson

Bewertet mit 5 Sternen

Er war die Nr. 289 auf Schindlers Liste. Doch dass es hierzu kam, war nicht allein ein Wunder, sondern eine Verkettung von glücklichen Schicksalsmomenten.

Leon Leyson (geb. Leib Lejzon) wird in einem kleinen Örtchen in Polen geboren. Sein Dasein als Junge erscheint perfekt, die Familie hat es nicht immer leicht, aber sie hält zusammen und im Grunde stört es niemanden, dass Leon, seine Eltern und Geschwister Juden sind. Bis die Deutschen in Polen einfallen und ihnen alles zu nehmen versuchen. Der zweite Weltkrieg hat auch ihr Leben ereilt und nicht zur Schule gehen zu dürfen ist schon bald das einzige Problem, das Leon haben wird. Er und seine ganze Familie wird in Konzentrationslager gebracht. Hier kommt es dazu, dass der Vater, ein geschickter Handwerker, bei einem seiner Dienste für die Deutschen Oskar Schindler kennenlernt und ihm hilft - unwissend, dass dies eine lebensrettende Entscheidung ist.

Die Familie wird auseinander gerissen, die Schicksale nehmen ihren Lauf. Doch durch Glück, aber auch eine große Portion Rafinesse, schafft es Leon auf die Liste Schindlers zu gelangen und sich so am Leben zu halten.

Leon Leyson gelingt es in seinem Roman die Schrecken des Krieges darzustellen, ohne abzuschrecken. Es ist bei weitem nicht schön zu lesen, was ihm und seinen Mitmenschen an Grausamkeit widerfahren ist, aber er bringt durch seinen Schreibstil dem Leser das Thema Holocoust "schonend" näher. Daher wäre dieses herausragende Jugendbuch eine ideale Schullektüre, die auch schon jüngeren Lesern an die Hand gegeben werden kann.

In meinen Augen ist dieser Roman nicht alleine ein Bericht über die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg oder eine Denkesschrift an Oskar Schindler. Genauso ist er eine Hommage an die Hoffnung. Diese hat Leon Leyson nie ganz verloren und so zuletzt nicht nur ÜBERlebt, sondern GElebt.