Rezension

Die Legende der vier Königreiche - Vereint (Bd.2) von Amy Tintera

Die Legende der vier Königreiche 2 - Vereint - Amy Tintera

Die Legende der vier Königreiche 2 - Vereint
von Amy Tintera

Inhalt:

Em ist es tatsächlich gelungen, ihre Schwester Olivia aus der Gefangenschaft zu befreien. Ein ganzes Jahr lang war sie ihren ärgsten Feinden vollkommen ausgeliefert und nun dürstet Olivia nach Rache. Für sich selbst, aber auch für all die Grausamkeiten, die ihr Volk durch das Königreich Lera erleiden musste. Doch Em setzt alles daran, den Frieden zu wahren, um Cas und sein Volk vor dem unbändigen Zorn ihrer Schwester zu schützen. Sie schmiedet Pläne und geht riskante Beziehungen ein, um Olivia zu besänftigen. Doch Olivia ist ein Pulverfass, das jederzeit hochgehen kann und Em spielt mit dem Feuer …

Eindruck:

Nachdem „Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt“ für mich vor einem halben Jahr ein absoluter Überraschungserfolg gewesen ist - wer hätte auch gedacht, dass sich hinter dem doch eher schlichten Cover eine so mitreißende Geschichte versteckt - habe ich die Fortsetzung der Trilogie von Amy Tintera voller Neugier herbeigesehnt. Obgleich es also schon ein Weilchen her ist, seit ich den Auftaktband gelesen habe, ist die Handlung nicht zuletzt durch die geschickt eingestreuten Wiederholungen der Autorin schon nach wenigen Seiten wieder präsent gewesen.

Die Ruined kehren mit Olivia und Emelina an ihrer Spitze nach Hause zurück, wohingegen das Volk von Lera und auch Cas nach dem Tod des Königspaars schockiert zurückbleibt. Doch Olivia ist mit einem einfachen Rückzug nicht einverstanden. Sie will Lera brennen sehen und ihrem Volk zu seiner wahren Größe zurück verhelfen. Dabei schreckt sie vor nichts zurück, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Ihre Magie ist weitaus größer, als die der anderen Ruined und niemand ist vor ihrem Blutdurst sicher. Dabei handelt sie unüberlegt und grausam - ein Menschenleben scheint ihr nichts wert zu sein. Nur die Liebe und Dankbarkeit, die sie für ihre Schwester empfindet, hält sie zurück, Leras Volk bis auf den letzten Mann auszulöschen.

Em ist die Stimme der Vernunft und gemeinsam leiten die Schwestern die Geschicke ihres Volkes. Wo sich Olivia nur für den Krieg interessiert, versucht Emelina Bündnisse zu schmieden und somit die Lebensumstände der Ruined zu verbessern. Sie versteht sich auf Politik und sucht stets nach einem gewaltlosen Weg. Auch in Lera hat Cas mit seiner Familie zu kämpfen. Seine Cousine Jovita setzt alles daran, seine Autorität im Rat zu untergraben und es gelingt ihr mehr und mehr, Cas in die Defensive zu drängen. Denn auch sein Volk dürstet nach Krieg und will einen schwachen König an der Spitze nicht akzeptieren.

„Die Legende der vier Königreiche - Vereint“ präsentiert sich für mich aus diesem Grund wie ein typischer Zwischenteil. Es wird viel geredet, intrigiert und ab und an ein wenig Blut vergossen. Dennoch dreht sich die Handlung im Kreis und am Ende ist doch wieder alles wie zuvor. Neben Cas, Olivia und Em spielen auch Aren und die Kriegerin Iria eine größere Rolle. Die Szenen der beiden mochte ich besonders gerne und ich bin gespannt, wie sich ihre Beziehung im dritten Band der Reihe weiterentwickelt.

Leider hat mich die Handlung insgesamt nicht vollständig gefesselt und stellenweise waren die vielen Ränkespiele einfach zu viel. Hinzu kommt, dass mich besonders Olivia und Cas als Figuren nicht erreicht haben. Wo Cas zu wenig Rückgrat zeigt, ist Ems Schwester zu impulsiv und blutrünstig, sodass ich mit keinem von beiden wirklich warm geworden bin. Die grundlegende Idee der vier Königreiche gefällt mir nach wie vor sehr gut, allerdings hätte ich mir inhaltlich ein paar neue Ideen von der Autorin erhofft. Vielleicht waren meine Erwartungen insgesamt einfach zu hoch angesetzt, aber es ließ sich nicht vermeiden, dass ich das Buch doch etwas enttäuscht zugeklappt habe.

Amy Tintera knüpft mit „Die Legende der vier Königreiche - Vereint“ direkt an den Vorgängerband an und erzählt die Legende der vier Königreiche weiter. Wie gewohnt fließt auch im zweiten Band das Blut in Strömen. Leider sind einige Charaktere doch zu stark gezeichnet und konnten mich so nicht hundertprozentig erreichen. Auch handlungstechnisch ist der zweite Band ein typischer Zwischenteil und so liegen meine Hoffnungen beim letzten Teil der Trilogie, der im März kommenden Jahres bereits bei Harper Collins erscheint.

Bewertung: 3,5 von 5 Sternen
Lisa von Prettytigers Bücherregal • http://prettytigerbuch.blogspot.dehttps://www.facebook.com/prettytigerbuch/