Rezension

Die Legende lebt.

Das Erbe der Päpstin -

Das Erbe der Päpstin
von Helga Glaesener

Bewertet mit 5 Sternen

Packend, brisant und hintergründig: ein Historienthriller der besonderen Art. Helga Glaesener, schreibt die Geschichte des Romans „Die Päpstin“ weiter. Und dies ist ihr großartig gelungen. Mit Freya und Asta hat sie zwei Hauptfiguren erschaffen, mit denen man mitfiebert und deren Schicksal man gerne verfolgt. Mit ihrer Schwester lebt Freya als Sklavin in Dänemark, wohin man sie einst verschleppt hat. Doch immer ist in ihr der Traum wach, eines Tages zu fliehen, in das Land ihres Großvaters, Gerold, von dem ihre Mutter ständig spricht. Als ihr brutaler Vater wieder die Hand gegen ihre Mutter erhebt, tötet Freya ihn. Danach wird sie Zeuge, wie ihre von dänischen Wikingern entführte Mutter ermordet wird, und sie flüchtet mit Asta Richtung Süden, denn sie weiß, der Einzige, der ihr nun noch helfen kann, ist Gerold. Als sie nach endlosen Strapazen in Dorstadt ankommt, scheinen auch hier die Dänen insgeheim zu herrschen, und ihr Großvater ist längst weitergezogen. Er lebe nun in Rom, heißt es, als Befehlshaber der päpstlichen Garde. Während ihre Schwester zurückbleibt, macht Freya sich als Mann verkleidet im Jahr 858 auf in die Heilige Stadt zu gelangen. Dort herrscht Aufruhr. Verfeindete Parteien stehen einander gegenüber; auch Papst Johannes vermag die Streitigkeiten nicht zu schlichten. Kaum hat Freya ihren Großvater getroffen, brechen die Unruhen offen aus und sie muss mitansehen, wie Gerold während einer Prozession ermordet wird – und mit ihm der Papst. Dabei tritt Ungeheuerliches zutage. Papst Johannes ist in Wahrheit eine Frau und sie ist von Gerold schwanger. Freya gelingt es, aus der Stadt zu fliehen. Doch sie beschließt herauszufinden, wer hinter dem Mord an der Päpstin und ihrem Großvater steckt um sie zur Rechenschaft zu ziehen, auch wenn sie damit übermächtige Feinde auf den Plan ruft. Die Geschichte des außerordentlich begabten und willensstarken Mädchens Freya kommt ohne Längen aus und gibt schon einen spannenden Einblick in die mittelalterliche Welt. Ein Opus, das seinesgleichen sucht. Man merkt auch, dieser Roman ist sehr gut unabhängig von der "Päpstin“ lesbar, da es eine eigenständige Geschichte ist die die Autorin erzählt. Der Leser folgt Freya ihr ganzes Leben und das ist geprägt von Mut, Entbehrungen, Intrigen, Liebe und Verrat. Eine Geschichte über die heilkundige Johanna und das Mädchen Freya, das, fasziniert von der Päpstin, den Kampf gegen die Feinde ihres Großvaters aufnimmt. Und plötzlich will man wissen, was denn nun wirklich geschehen ist...Spannend bis zur letzten Seite... Geschickt verknüpft die Autorin Gegenwart und Vergangenheit und läßt uns über die Rolle der Frauen in der Kirchengeschichte aber auch deren aktuelle Lage nachdenken. Ein spannender Roman um eine außergewöhnliche Frauengestalt. Alles in allem eine gelungene Fortsetzung.