Rezension

Die Leseprobe war das beste

Der Untergang Barcelonas - Albert Sánchez Piñol

Der Untergang Barcelonas
von Albert Sanchez Pinol

Bewertet mit 2 Sternen

Zum Cover:
Ich finde das Cover überhaupt nicht schön. Es sieht sehr, sehr künstlich aus. Das Feuer sieht aus wie diese "Kunstfeuer" aus Krepp-Papier, einem Ventilator und einer Lampe, die auf Bühnen und so benutzt werden. Das Gebäude, auf dem das Feuer wütet, ist zwar schön und lässt irgendwie Spanien aufkommen, aber leider kann es das Cover nicht mehr retten..

Zur Geschichte:
Zuvi, eigentlich Martí Zuviría, wird auf Grund eines (für Aussenstehende) äusserst lustigen Vorfalls, seiner Schule verwiesen. Um nicht zu seinem Vater zurückkehren zu müssen, wird er nach Bazoches geschickt. Dort wird er von Vauban mit abstrakten Lehrmethoden in die Kunst des Ingenieurwesens eingewiesen. Doch nach seiner Ankunft, und der fast absolvierten Ausbildung zum Militäringenieur, verstirbt der spanische König, ohne einen Nachfolger gezeugt zu haben. Der Erbfolgekrieg beginnt in Zuvis Heimat und bald sieht auch er sich in diesen hineingezogen.

Meine Meinung:
Das Buch ist interessant, jedoch zieht es sich unheimlich. Der Schreibstil des Autors ist zwar gut zu lesen, aber es werden so viele Fakten eingebracht, dass ich sehr oft Seiten zwei-drei Mal lesen musste, um die ganzen Fakten aufzunehmen. Ich hatte keine Probleme mit den Namen, da ich selbst in Spanien aufgewachsen bin und die meisten Namen an jeder Strassenecke gehört werden, trotzdem war das Personenverzeichnis hinten sehr nützlich um herauszufinden, ob es sich nun um fiktive oder reelle Charaktere handelt. 
Ein weiteres, sehr gutes Detail, sind die vielen Skizzen, die zwischendurch in die Geschichte eingefügt werden. Das veranschaulicht das ganze Kriegsgeschehen etwas. Trotzdem war die Geschichte zu lang. Ungefähr 200-300 Seiten weniger hätten es sein können, wenn man die ganzen überflüssigen Fakten weggelassen hätte. 
Es gibt einige gute Abschnitte, in denen der Autor den Schreibstil der ersten 100 Seiten wieder findet. Der Rest ist ziemlich trocken.
Trotzdem bin ich mir überhaupt nicht sicher, wie ich das Buch bewerten soll. Denn obwohl es sich gezogen hat wie ein Kaugummi, wollte ich immer wieder weiter lesen. Wenn ich dann aber angefangen habe, hatte ich nach 2 Seiten keine Lust mehr. Es lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Ein Teil möchte Band 2 lesen, der andere würde es nicht anrühren. 
Fazit:
Das Buch ist für Leute, die an Geschichte, Fakten und einer umfangreichen Recherche interessiert sind, sehr gut geeignet. Ich bin mir nicht sicher ob dieses Buch wirklich als Unterhaltungs-Literatur anzusehen ist.. Trotzdem ist es nicht völlig schrecklich: 2/5 Sternchen