Rezension

Die letzte Frau weiß was sie will!!

Eve of Man - Die letzte Frau - Tom Fletcher, Giovanna Fletcher

Eve of Man - Die letzte Frau
von Tom Fletcher Giovanna Fletcher

Bewertet mit 5 Sternen

Ein genialer Auftakt, den ich allen Dystopie-Lesern nur empfehlen kann. Ich freue mich bereits auf Band 2.

Mein Eindruck:

Zitat (S. 11):

„Sie verkörperte die Wiedergeburt der Menschheit. Sie war die Antwort auf all die Gebete. Nur sie zählte – sie war ihre letzte Hoffnung. Eve war zur Retterin der Menschheit bestimmt. Ich bin Eve.“

Eve ist nach 50 Jahren das erste Mädchen das geboren wird und wächst 16 Jahre lang in einem Turm „wohl behütet“ auf. Ohne ihre Eltern. Ihre beste Freundin ist Holly, die ihr ab und an Gesellschaft leistet und zu ihrer wichtigsten Bezugsperson wird.

Der Einstieg in das Buch gelang mir gut. Der Leser erfährt zunächst einiges über Eve: wie ihr Alltag aussieht und ihr Leben im Turm, welche Funktion Bram hat, wer ihre beste Freundin ist und was es mit der besten Freundin auf sich hat.

Das Buch, das aus Eves und Brams Perspektive geschrieben ist, ließ sich leicht und locker lesen und ich flog nur so durch die Seiten. Würden die Namen des Autorenduos nicht auf dem Cover stehen, würde ich nie auf die Idee kommen, dass das Buch von zwei Autoren geschrieben wurde. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass Giovanna Fletscher Eves Kapitel geschrieben hat, da diese Kapitel sich „typisch weiblich“ mit ihren vielen Emotionen lesen. Während Brams Kapitel „typisch männlich“ und eher sachlich sind, würde ich schätzen, dass diese Kapitel aus der Feder von Tom Fletscher sind. Natürlich spürt man bei Bram auch Emotionen, aber doch ein wenig anders, als bei Eve. Was aber nicht schlecht bzw. negativ ist, sondern absolut passend.

Auch wenn mir der Einstieg in das Buch gut gelang und es interessant war, Eves Leben im Turm kennenzulernen, gefiel mir die zweite Hälfte des Buches doch besser. In der zweiten Hälfte passiert einfach ein wenig mehr und man lernt die Welt außerhalb des Turms ein wenig besser kennen. Die Welt außerhalb des Turms hat mir wahnsinnig gut gefallen und sie war detailreich und wahnsinnig gut beschrieben, dass ich deutliche Bilder vor Augen hatte. Am besten hat mir die Szene gefallen, als Bram auf dem Boot steht und durch die Uhr des Big Bens fährt. Wow, was für ein Bild. Das hat sich beim Lesen so ins Gedächtnis gebrannt, dass ich es immer noch vor Augen habe.

Die Charakterzeichnung ist dem Autorenduo gut gelungen, denn diese handelten authentisch und hatten die nötige Tiefe, so dass ich mich gut in sie hineinfühlen konnte. Auch empfand ich die einzelnen Charaktere als sehr lebendig.

Bram und Eve waren mir sofort sympathisch. Eve fängt mit ihren 16 Jahren an zu rebellieren, was absolut normal ist in dem Alter. Als sie merkt, dass die Welt, in der sie lebt eine ganz andere ist, als man ihr jahrelang vorspielt, fängt sie an, Fragen zu stellen und nimmt nicht mehr alles so hin, was man ihr versucht zu „verkaufen“. Sie fühlt sich gefangen in ihrer Welt und in dem Turm und möchte ein eigenes eigenständiges Leben führen, mit einem Partner an ihrer Seite, den sie erwählt hat.

Fazit:

Ein gut gelungener Auftakt, der mit Spannung, einer tollen ausgearbeiteten Welt und mit sympathischen und authentischen Charakteren überzeugt. Auch wenn das Buch erst ab der Hälfte so richtig in die Gänge kommt, hat es mich doch sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Absolute Leseempfehlung.