Rezension

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Die Liebe ist der Schlüssel zum Glück "Glückssterne"

Glückssterne - Claudia Winter

Glückssterne
von Claudia Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären Familienring im Gepäck, den die Braut bei der Trauung tragen sollte. Als ihre abergläubische Großmutter daraufhin der Ehe ihren Segen verweigert, bleibt Josefine keine Wahl: Wutentbrannt reist sie dem schwarzen Schaf der Familie hinterher und gerät in den verregneten Highlands von einem Schlamassel in das nächste. Nicht nur einmal muss der charismatische Konditor Aidan der Braut in spe aus der Patsche helfen – dabei ist dieser Charmeur der Letzte, vor dem sie sich eine Blöße geben möchte. Aber der Zauber Schottlands lässt niemanden unberührt, und schon bald passieren seltsame Dinge mit Josefine, die so gar nicht in ihren Lebensplan passen ...

Die 30-jährige Josefine arbeitet erfolgreich als Anwältin und will in drei Wochen heiraten. Und zwar Justus, der ebenfalls in der Kanzlei arbeitet. In Josefines Familie ist es Tradition, den Brautring, der im Besitz der Großmutter  ist, bei der Hochzeit zu tragen. Nun aber war der Ring weg. Alles Suchen im Elternhaus verlief ergebnislos.
"Dieses alberne Stück Metal list ein Vermögen wert! Vor allem wird es mich meine Ehe kosten."
"Aber Josefine, das ist doch nur ein dummer Aberglaube. Niemand in unserer Familie denkt heute noch, dass dieser Ring irgendein Unglück heraufbeschwören könnte."
Zitat S. 13

Wie sollten sie das der Großmutter Adele von Meeseburg beichten? Bei einem Familientreffen stellt sich heraus, dass Josefines Cousine Charlotte mit einem "dahergelaufenen Penner" ( O-Ton) sich nach Schottland abgesetzt hat. Und mit ihr wohl der Ring. Doch ohne den Segen der Großmutter will Josefine nicht heiraten. Traditionen hatten im Hause eine hohen Stellenwert wie auch das Wort der Großmutter Gesetz war.
Also fliegt Josefine nach Schottland und lernt im Flugzeug Aidan kennen. Es ist Josefine, die dem Leser ihre Geschichte erzählt. Doch nicht nur sie. Problemlos taucht man ein in die Geschichte um diesen Brautring, lernt die Familienmitglieder kennen, jede Person etwas speziell auf ihre Art. Josefine hat etwas an sich, wo ich immer dachte, Mensch Mädchen, nun mach mal hin. Nach so vielen Jahren, die sie liiert war, wo blieb da die Herzwärme? Sie hat ein Talent und findet immer ein Fettnäpfchen. Diese allerdings können ab und an eine Lawine auslösen. Wenn, ja wenn sie nicht diesen Aidan hätte, der sie so manches Mal rettet. Josefine wächst aus der Anfangscharaktere heraus und schön ihre Entwicklung zu sehen.
Die Geschichte ist gut und flüssig aufgebaut. Was sich hinter all dem Spektakel um den verschwundenen Ring verbirgt, würde zuviel aus der Handlung verraten. Manchmal bedarf es eines gehörigen Schubs, um glücklich zu werden.
"Die Liebe ist der Schlüssel zum Glück, meine kleine Motte. Nichts mehr und nicht weniger wünsche ich mir für dich."
Zitat S. 323

Zum Ende finden sich einige Rezepte, die schon beim Lesen hungrig machen.
Die Handlung ist kurzweilig, was mit an dem Schauplatz Schottland liegt. Ein erläuterndes Nachwort rundet die Geschichte ab.
Was mich gestört hat, war die über 32 Seiten umfassende Leseprobe zu "Aprikosenküsse". Irritierend, denn die angegebene Seitenzahl war 416 für den Roman. Und wenn man die Leseprobe u.a. abzieht, ergibt es halt mal grade etwas über 360 Seiten.
Im Ergebnis war der Roman gut, teilweise verlor sich der Schwung vom Anfang, aber das Ende versöhnt.