Rezension

Die lieben Nachbarn

Wenn du mich heute wieder fragen würdest - Mary Beth Keane

Wenn du mich heute wieder fragen würdest
von Mary Beth Keane

Bewertet mit 2 Sternen

Den Inhalt setze ich einfach mal voraus, sonst bitte Inhaltsangabe lesen vom Buch! Wichtig ich habe das Buch abgebrochen, möchte aber meine Meinung über diesen Schund kund tun!

Ich bin mit einer gewissen Skepsis an dieses Buch herangegangen. Erstens erinnert mich das Cover an eine amerikanische Kitschgeschichte und ich habe selten einen adäquaten Umgang über das Thema Depressionen, Schizophrenie u Vereinsamung im literarische Bereich gelesen.

Leider ist diese Geschichte ähnlich gelagert. Wie es so im Allgemeinen ist, steht Depresionen nicht für eine Erkrankung des Gehirnstoffwechsels sondern es ist ein Mangel an Disziplin und Willen, warum Menschen nicht mehr in der Lage sind sich selbst zu versorgen (d.h. regelmäßig duschen, Zähneputzen, essen u.ä.). In dieser Geschichte wird diese Frau als hochgradig unsympatisch dargestellt, was ja nicht schlimm ist. Mal mag man Menschen im Buch mal nicht. Der Mann schaut kontinuierlich weg wenn seine Frau wieder eine depressive Episode hat. Mit der Begründung, dass Mama halt "schwierig und sensibel sei". Der Junge, Peter, ist natürlich hilflos und achtet auf jede Verstimmung seiner Mutter. Schön und gut.

Die Nachbarn gegenüber werden als chaotischer liebenswerter Haufen dargestellt. Sie, die Mutter, ist einsam und etwas überfordert. Und Katie, die sich in Peter verliebt und umgekehrt ist so ein herzerfrischendes Kind, dass mir die Tränen kommen (Ironie zuende)

Was mir grundsätzlich bei dieser Geschichte nicht gefällt ist die stereotype Darstellung der Personen. Kein Mensch ist immer nur schlecht oder sensibel und reagiert über. Und kein Mensch ist immer nur "gut und lieb".

Darüber hinaus empfand ich den Sound oder die Erzählstimme kühl distanziert und wenig Empathie für die jeweilige Person. Sie zeigte Situationen wo der Leser sofort mit dem Urteil und der Verurteilung daher kommt. Viele Dinge können auch zwischen den Zeilen passieren. Aber leider nicht bei diesem Roman.

Auch der emotionale Zusammenbruch der fragilen Frau war so schlecht dargestellt. Wenn man selbst in diesem Bereich arbeitet, weiß man wie das passieren kann und geschieht. Es wirkte einfach nicht echt und glaubwürdig, sondern es war theatralisch.

Fazit:

Ein Buch, welches sich nicht glaubwürdig über das Thema Depressionen, Vereinsamung und psychischen Erkrankungen auseinander gesetzt hat und daher in meinen Augen nicht glaubwürdig ist!