Rezension

Die Liebesgeschichte war schön, der Rest eher mittelmäßig

Eine Krone aus Feuer und Sternen - Audrey Coulthurst

Eine Krone aus Feuer und Sternen
von Audrey Coulthurst

Bewertet mit 3.5 Sternen

So enthusiastisch ich über die Handlung objektiv bin, einfach weil die Liebesgeschichte einen für so Beworbene Fantasy anderen Verlauf nimmt. Die Geschichte selbst hat mich zwar gut unterhalten. Aber mehr auch nicht.

Dazu sind viele Entwicklungen einfach zu stark an das Ende des Buches gequetscht und eigentlich nimmt die Liebesgeschichte eben den Hauptteil der Handlung ein. Dadurch wird aber z.B der Umgang mit Dennas Magie stark in den Hintergrund gedrängt. Das fand ich schade, da gerade der Aspekt, wie Mara reagiert und ob Denna dann weiter ihre Freundin sein kann, eigentlich spannend gewesen wäre. Die Autorin wickelt diesen Teil aber meiner Meinung nach etwas unrealistisch ab - wenn man bedenkt das man sich laut Handlung in einem Land befindet, das Magie unter Strafe stellt. Und auch viel zu kurz.

Der wirklich spannende Teil wird leider ebenfalls auf sehr wenigen Seiten abgehandelt, während die Geschichte davor lange Zeit eher so dahinplätschert. Ja, die Freundschaft der beiden Mädchen steht dabei stark im Mittelpunkt. Dabei bleiben aber andere Figuren stark auf der Strecke. Vor allem Thandis, immerhin Dennas Verlobter. Wenn er nicht grade als der böse Bruder dargestellt wird kommt er praktisch überhaupt nicht vor. Die meiste Zeit unterdrückt er einfach nur seine Schwester und wahlweise mal seine Verlobte. Ich gebe zu, mir war das zu sehr Schwarz-Weiß gezeichnet um mich ganz zu überzeugen.Und auch andere Figuren bleiben so stark im Hintergrund, das sie gar nicht nötig gewesen wären.

Das klingt jetzt alles so extrem negativ. Das liegt daran, das ich hier nun stark am Zerrlegen bin. So an sich ist der Roman nicht schlecht. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, ging mir aber eben für meinen Geschmack zu wenig in die Tiefe. Immer wenn es um die Magie und die Gabe geht, die Denna hat, fehlte mir der gewisse Funke. Er ist einfach nicht auf mich übergesprungen. Schon die Unterdrückung der Magie durch die Königin - Dennas Mutter - hat mich nicht so richtig überzeugt.

Glaubwürdig fand ich Denna immer dann, wenn ihr einmal mehr klar wurde, das sich wohl noch nie jemand dafür interessiert hat was sie eigentlich für sich möchte.

Glaubwürdig fand ich Mara, die sich als Tochter des Königs ebenfalls herabgesetzt fühlte. Ich gebe aber zu, das ich es eher unglaubwürdig fand, wie sie als Prinzessin behandelt wurde. Ja, mir ist klar, Frauen werden und wurden so behandelt, wie es ihr widerfährt. Das heißt aber nicht das ich das in der Geschichte, um die es hier jetzt gerade geht, auch glaubwürdig umgesetzt fand. Das liegt auch daran, das Frauen in diesem Roman sehr wohl wichtige politische Ämter bekleiden und ansonsten eigentlich so gleichberechtigt beschrieben werden, das es eben einfach nicht schlüssig wirkt, das Mara als Tochter des Königs kein politisches Amt kleidet und zum Teil sogar nicht einmal als nahe Verwandte behandelt wird.

Was jedoch gelungen ist, das ist eben die Entwicklung der Liebesgeschichte. Ich fand die zarten Annäherungen zwischen den beiden Mädchen total gelungen. Romantisch, verträumt, aufregend. Wie das eben ist wenn man verliebt ist.