Rezension

Die Macht der 3 Steine

Anastasis - Robert Boehm

Anastasis
von Robert Boehm

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Ein Massenmörder plündert Leichenberge. Ein zynischer Söldner foltert für Alkohol. Ein geisteskrankes Mädchen kämpft unter Hinterwäldlern ums Überleben.

Sie alle sind Einwohner von Braxland, der verrotteten Nation am Ende der Welt. Ihr Leben ist roh, hart und kompromisslos.

Von Verachtung getrieben machen sie Jagd aufeinander.

Bei dem Gemetzel gibt es nichts zu gewinnen – nur einen bitteren Ausweg aus dem Abgrund ihres Lebens.

 

Rezension:

In Braxland gilt nur das Recht des Stärkeren. Nach dem Zerfall des Kaiserreiches kämpfen unzählige Klein- und Kleinststaaten ums Überleben. Menschenleben zählen da wenig. Da wundert es nicht, dass auch die ‚kleinen Leute‘ versuchen, sich gegenseitig über den Tisch zu ziehen. Doch alle 100 Jahre taucht am Himmel der Blutkomet auf, und wenn man zu dieser Zeit die 3 Blutsteine in einer verlassenen und verwünschten Stadt zusammenfügt, sollen sie dem, dem das gelingt, jeden Wunsch erfüllen. Mehrere Stadtstaaten, die jeweils im Besitz eines der Steine sind, schicken Heere und Söldnerhorden aus, die beiden anderen Steine zu besorgen und so dem eigenen Staat per magischem Wunsch die Herrschaft über ganz Braxland zu sichern. Natürlich versuchen auch Abenteurer ihr Glück, und die Heerführer haben jeweils ihre eigenen Pläne.

In Robert Boehms Fantasy-Roman geht es wiederholt recht brutal zu. Wer nicht von blutigen Morden und Verstümmlungen lesen mag, dem kann dieses Buch nicht empfohlen werden. Dabei wird das Geschehen aus der Sicht zahlreicher wechselnder Charaktere geschildert. Auf diese Weise bekommt der Leser Einblick in das Geschehen bei den unterschiedlichen beteiligten Parteien. Irritiert der ständige Perspektivenwechsel zu Anfang, vermittelt gerade dieser im Verlauf der Geschichte ein umfassendes Bild des Geschehens. Der jeweils Handelnde sowie der Handlungsort werden zu Beginn eines jeden Kapitels ausdrücklich genannt. Es sind außergewöhnlich viele Charaktere – von Protagonisten kann man eigentlich nicht sprechen, da beinahe ausnahmslos alle eher Antagonisten und dem Leser schnell unsympathisch sind –, aus deren Blickwinkeln sich das Puzzle langsam zusammensetzt. Zusammen mit dem gelungenen Stil des Autors ergibt das am Ende eine runde, gelungene Geschichte. Lediglich das unmittelbare Ende irritiert, da es nicht aufgelöst wird. Allerdings gibt es keinerlei Hinweis auf eine eventuell geplante Fortsetzung.

 

Fazit:

Diese gelungene, wenn auch ungewöhnliche Fantasy-Geschichte verzichtet gänzlich auf einen Sympathieträger.

 

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