Rezension

Die Macht der Berge

Acht Berge
von Paolo Cognetti

Bewertet mit 5 Sternen

Durch Bruno und Pietros Adern fließt kein Blut, sondern das Wasser der Italienischen Alpen, die Liebe zu den Bergen wurde ihnen in die Wiege gelegt. Die Natur und das Gefühl im Einklang mit den Bergen zu sein, geht ihnen durch und durch. Sie erleben eine Kindheit voll Schönheit, Freiheit und dem Bewusstsein, dass die Berge genauso allmächtig wie vergänglich sind.

Ihre Wege trennen sich, als der Eine ein Leben als Dokumentarfilmer beginnt. Reisen von Land zu Land, Menschen kennenlernen und den eigenen Horizont erweitern, während der Andere in dem Dorf seiner Kindheit verbleibt und dort ein fast schon asketisches Leben führt.

Von Zeit zu Zeit erreicht Pietro der Ruf und das Echo der Berge, das in seinem Blut widerhallt, bringt ihn zurück an den Monte-Rosa. Er verbringt lange Nächte mit seinem Freund Bruno bei der Frage um den Sinn. Was bringt mich im Leben weiter? Was ist wichtig und was reicht? Sie besinnen sich gemeinsam auf die Essenz, auf das, was sie bewegt und am laufen hält. 

Paolo Cognetti beschreibt die ewige Frage nach dem ´Warum´ in so eindringlichen Bildern, mit so poetischen Worten, dass man sich unweigerlich selbst fragt "Was macht mich glücklich? Bin ich glücklich? Was ist Glück?" Zutiefst bewegend, wirkt dieser Roman noch lange nach und verändert, zumindest bei mir, die Sicht auf viele Dinge