Rezension

Die Macht der Todsünden - Eine spannende Story mit faszinierender Grundidee und kantigen Charakteren

Saligia - Swantje Oppermann

Saligia
von Swantje Oppermann

Bewertet mit 5 Sternen

Diese fesselnde Story besticht durch ihre außergewöhnliche Grundidee und die kantigen Charaktere. Tolle Leseunterhaltung!

„Hatte die Wahrheit ein Verfallsdatum? Möglicherweise gab es einen Punkt, an dem sie schlecht wurde. Wie abgestandene Milch, an der man sich nur noch den Magen verderben konnte.“ (S. 227)

 

Meine Meinung:

Schon die Grundidee zu dieser Story hat mich extrem gereizt: Es gibt ganz besondere Menschen (sogenannte Saligia), die eine der sieben Todsünden in sich tragen: Hochmut (Superbia), Habgier (Avaritia), Wollust (Luxuria), Neid (Invidia), Völlerei (Gula), Zorn (Ira) und Trägheit (Acedia). Diese Saligia werden getrieben von ihrem Laster, doch bescheren diese Laster ihren Trägern auch ganz besondere, oftmals extrem überraschende Kräfte…

 

Die Geschichte beginnt in der britischen Kleinstadt Parsons End, wo Keira Venin (von ihren Mitschülern nur „Creepy Keira“ genannt) ihr trübes Außenseiterleben lebt („Sie hasste diese Stadt. Sie hasste ihre Kräfte. Sie hasste ihr Leben. Hassen, hassen, hassen. Das war alles, was Keira konnte.“ - S. 13). Was genau mit ihr los ist, weiß Keira auch nicht. Sie weiß nur, dass sie anders ist als alle anderen. Bis zu dem Tag an dem der sympathische Sonnyboy Elliot mit seinem Aston Martin bei ihr vorfährt…

 

In die Geschichte hineinzufinden ist mir sehr leicht gefallen, auch wenn Keira keine typische Protagonistin ist und ich eine Weile brauchte, um mit ihr warm zu werden. Doch diese außergewöhnliche Grundidee um die sieben Todsünden hat mich gleich an die Story gefesselt und spätestens als Keira mit Elliot an der Canterbury School of Excellence angekommen ist, kam eine wunderbar geheimnisvolle Atmosphäre hinzu. Dass dort eine Schülerin scheinbar spurlos verschwunden ist, sorgt dazu noch für ein passendes Krimi-Feeling. So entspinnt sich im Folgenden eine Geschichte, in der eine Frage nach der anderen aufgeworfen wird und in der die vielen verschiedenen Saligia mich mit ihren ungeahnten Fähigkeiten immer wieder überrascht haben. Bis zum Schluss bleibt die Spannung hier auf hohem Niveau und die Geschichte mündet in einer Auflösung, die ich in keinster Weise vorhergeahnt habe. Am Ende ist die ganze Story in sich rund, ohne dass Swantje Oppermann es sich nehmen lassen würde, ihre Leser mit ein, zwei kleinen Cliff-Hangern auf eine Fortsetzung hoffen zu lassen.

 

FAZIT:

Diese fesselnde Story besticht durch ihre außergewöhnliche Grundidee und die kantigen Charaktere. Tolle Leseunterhaltung!