Rezension

Die Macht des Geldes

Todeskleid - Karen Rose

Todeskleid
von Karen Rose

Bewertet mit 3 Sternen

Die Macht des Geldes

Kurzfassung

Ramon Muñoz sitzt im Gefängnis: er soll vor sechs Jahren eine Frau namens Chrystal ermordet haben. Während er weiterhin seine Unschuld beteuert, engagieren seine Mutter und seine Frau Elena die Privatdetektivin Paige Holden, um Beweise für seine Unschuld zu finden. Dann wird Elena auf offener Straße erschossen, ihre letzten Worte gelten ihrem Mann und Paige: sie hat Beweise dafür gefunden, dass Ramon übel mitgespielt wurde und sie beschuldigt die Polizei, an diesem Komplott beteiligt zu sein. Als kurz darauf Paige selbst Opfer eines Mordversuchs wird, liegt die Vermutung nahe, dass etwas Großes vertuscht und mögliche Mitwisser zum Schweigen gebracht werden sollen. Der damalige Staatsanwalt Grayson Smith schaltet sich in die Ermittlungen ein, denn auch er wurde betrogen. Doch wer sind die Guten und wer die Bösen in diesem Spiel? Wer hat Chrystal ermordet und vor allem: warum?

Handlung

Wie für Karen Rose typisch strotzt dieser Roman vor jeder Menge Leichen. Staatsanwalt Grayson Smith und Privatdetektivin Paige Holden ermitteln gemeinsam. Wer hat den Mord damals begangen und wie hat man ihn Ramon Muñoz anhängen können? Welche Rolle spielte die Polizei dabei?

Charaktere

Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.
Herausfordernd im vorliegenden Roman sind einmal mehr die schiere Anzahl an Personen, die dem Leser schon einiges abverlangen, um nicht den Überblick zu verlieren.

Schreibstil

Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin mühelos.

Fazit

In ihrem zweiten Roman der Baltimore-Reihe "Todeskleid" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema treu: zwei attraktive, intelligente und liebenswerte Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen zufällig aufeinander und fühlen sich magisch voneinander angezogen, während eine Verbrechensserie ihren Lauf nimmt und auch vor mindestens einer der Hauptfiguren keinen Halt macht. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.

"Todeskleid" ist mein nunmehr dreizehnter Roman von Karen Rose und ich empfinde ihn als eines ihrer besseren Bücher. Auch wenn sie ihrem üblichen Schema F bezüglich der Liebesgeschichte treu bleibt, so ist der Fall jedoch spannend und rätselhaft zugleich.

Zwei Kritikpunkte seien dennoch erwähnt:

1. Den zeitlichen Rahmen der Handlung empfinde ich erneut als zu eng gesteckt und überzogen. Dass diese ganzen Ereignisse innerhalb nur weniger Tage stattfinden sollen, ist völlig absurd.
2. Zusätzlich dazu gibt es dermaßen viele Akteure und handelnde Personen im Laufe der Story, dass ich teilweise den Faden verlor, warum gerade wer mit wem ein Problem hat und wer gerade wen warum aus dem Weg räumen will. Da wäre weniger mehr gewesen.