Rezension

Die Magie lebt

Children of Blood and Bone - Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone
von Tomi Adeyemi

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer herrschten über das Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume und Seelenfänger, wie es auch Zélies Mutter war, wachten über Leben und Tod. Bis zu der einen Nacht, die alles veränderte – die Blutnacht. In dieser Nacht nahm der König von Orisha ihnen alles. Zélie ihre Mutter und allen zusammen ihre Magie.

Nun hat Zélie die einmalige Chance, die Magie zurück zu bringen. Doch der Weg ist steinig und die Pfade sind verworren. Und ganz besonders in Acht nehmen muss sie sich vor dem Sohn des Königs – denn dieser möchte mit aller Macht verhindern, dass die Magie zurück kehrt.

Zunächst einmal möchte ich mich beim Fischer Verlag und Netgalley für das zur Rezension überlassene Ebook bedanken.

Als erstes eingehen möchte ich auf das Cover. Für mich nicht wirklich ein Blickfang und alleine deswegen hätte ich nicht unbedingt zu dem Buch begriffen. Darstellen soll es, so vermute ich, Zélie. Zumindest eine Maji, denn die Person auf dem Cover hat die entsprechenden äußerlichen Merkmale. Das Cover wurde vom Original übernommen, was ich gut finde, denn meist gibt es ja dann für den deutschen Markt ein anderes Cover.

Wirklich neugierig gemacht hat mich auf dieses Buch der Klappentext und dass schon viele Blogger, denen ich folge, dieses Buch in den Neuerscheinungen der Verlage vorgestellt hatten und auch lesen möchten.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir ziemlich leicht. Die Autorin hat einen wirklich tollen Schreibstil, der flüssig zu lesen ist und sie schafft es gut, die besondere Welt zu beschreiben. So dass ich mir diese rein „äußerlich“ gut vorstellen konnte.

Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir die Charaktere, die die Autorin beschreibt und sie hat jedem durch seine eigenen Geschichte, die so peu à peu erzählt wird, wirklich Tiefe verliehen. Sehr gut gefallen hat mir unter anderem Mama Agba, auch wenn sie nicht so viel Platz gefunden hat. Im Laufe der Geschichte tauchen immer wieder interessante Charaktere auf.

Es ist mir lange Zeit sehr schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Man hat gar nicht gemerkt, dass das Buch über 600 Seiten hat.

Und schon sehr schnell war ich überzeugt davon, dass es eine tolle Geschichte werden wird und sie auf jeden Fall fünf Sterne bekommt.

Ganz so geblieben ist es nicht. Denn irgendwann kamen dann doch die Kritikpunkte.

Richtig schade finde ich, dass die Autorin so einfallslos war, was die Namen der von ihr beschriebenen Tiere angeht. Es war die Rede von Pantheressen und Löwenessen. Entweder nimmt man gleich die ursprüngliche Bezeichnung oder man lässt sich was komplett anderes einfallen. Das ist meine Meinung.

Und was absolut gefehlt hat, waren die Beschreibungen der Dinge, die es schlicht und ergreifend nur in der von der Autorin geschaffenen Welt gibt. Seien es da Kleidungsstücke, Essen oder auch Getränke. Man liest es, bekommt aber keine Erklärung, was es sein soll. Ich hatte diesbezüglich noch auf ein Glossar gehofft, aber leider Fehlanzeige.

Es gab dann auch noch einen Logikfehler, aber der war für mich eher nebensächlich.

Unglaubwürdig war leider die Liebesgeschichte, die doch so essentiell für die Geschichte ist. Da hätte die Autorin mehr draus machen können und leider hab ich das Gefühl, dass ihr das noch schwer fällt.

Im letzten Viertel des Buches kam dann noch dazu, dass einer der wichtigen Charakter plötzlich einen totalen Wankelmut an den Tag legt und das hat mich dann richtig genervt. Das konnte ich nicht verstehen und war so für mich auch nicht nachvollziehbar.

Das Ende hat mich auch unzufrieden zurück gelassen. Begonnen bei den Ereignissen, hin zu Zélie, die sich auf einmal total anders gibt als im restlichen Buch. Es endet nicht mit einem richtigen Cliffhanger, aber mit vielen offenen Fragen.

Und für mich stellt sich die Frage, ob die Autorin aus dieser Geschichte wirklich eine Trilogie machen kann und ich bin sehr gespannt auf den nächsten Band. Schafft sie es, mich dann restlos zu überzeugen? Für diesen Teil vergebe ich auf jeden Fall 3,5, aufgerundet auf vier, von fünf Sternen.