Rezension

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Die Melodie der Träume verführt leider nicht zum Träumen

Die Melodie der Träume - Alexandra Jones

Die Melodie der Träume
von Alexandra Jones

Die junge Engländerin Joanne lebt mit ihrem Vater in Frankreich um 1848. Als dieser in den Wirren der Februarevoltution stirbt, ändert sich ihr Leben grundlegend.

Leider konnte ich die Wandlung der Protagonistin Joanne vom typisch verwöhnten reichen Mädchen zur jungen, modernen Frau, wenn auch nicht adelig, nicht nachvollziehen und verstehen. Auch ihrem Verhalten den drei Männern in ihrem Leben, stehe ich recht skeptisch gegenüber.

Da ist zum einen der verwitwete Graf Jean-Paul de Villacroix, in dem Joanne sich prompt verliebt, aber da er sie trotz der Tatsache, dass er ihre Unschuld raubt, recht merkwürdig behandelt, ihre Gefühle für ihn sich aber nicht verändern. Die Beiden begegnen sich im Laufe des Romanes wieder, aber als er sie bittet, erneut seine Frau zu werden, zeigt Joanne ihm die kalte Schulter.

Unglaubwürdig schildert die Autorin Alexandra Jones auch die Entführung durch den Zigeuner Gaston Cabet. Obwohl sie eigentlich nichts als Abscheu für diesen Mann empfindet, verliebt sich nicht nur in ihn und bleibt auch bei ihm, obwohl Gaston ihr die Freiheit wiedergeben möchte. Als dieser schwer verletzt wird und Joanne glaubt, er sei tot, kehrt sie zunächst in ihr altes Leben zurück.

Dann beschließt Joanne eine Schwesternausbildung in der Kaiserswerther Diakonie, in der auch Florence Nightingale tätig war, zu absolvieren und geht anschließend sogar auf die Krim, um in den Schwesterncorps von Florence Nightingale einzutreten. Dort trifft sie erneut auf den jungen Arzt Nicholas Wainwright, der ihr bereits in Paris den Hof gemacht hat. Obwohl Joanne eigentlich nichts für ihn empfindet und die zwei recht streitbar sind, sagt sie am Ende doch sofort ja, als NIcholas sie bittet, seine Frau zu werden.

Nicht nur dieses allzu vorsehbares Ende hat mich an diesem Roman von Alexandra Jones gestört. Die Schreibweise und auch die Handlung bleiben doch eher flach, der Plot berührt einen nie wirklich. Die historisch belegten Ereignissse und Personen werden eher in einem nüchternen Erzählstil behandelt und fließen nicht so wirklich in die Handlung mit ein. Ich hatte eher den Eindruck, dass die Autorin damit einen Pluspunkt in der doch recht mageren Handlung verbuchen wollte. Hier wurde leider eine gute Idee verschenkt.