Rezension

Die Molche – eine Nachkriegs-Kindheit. Poetischer, aber zu verschachtelter Schreibstil.

Die Molche -

Die Molche
von Volker Widmann

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Nachkriegs-Kindheit. Poetischer, aber zu verschachtelter Schreibstil. Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag, doch dann konnte die Geschichte mich nicht weiter berühren

Die Molche, von Volker Widmann

Cover:
Genau so stelle ich mir Max und seinen Bruder vor: passt.

Inhalt:
Ein bayerisches Dorf im Nachkriegsdeutschland.
Der 11-jährige Max und sein ein Jahr jüngerer Bruder haben es als zugezogenen nicht einfach. Sie werden leichte Opfer der anderen Dorfjungs, allen voran Tschernik, der selber von seinem Vater verprügelt wird.
Das geht soweit, dass Max Bruder dabei sogar ums Leben kommt.
Aber keiner will es wahrhaben.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt gleich mit einem Paukenschlag.  Die Kinderbande um Tschernik „steinigt“ den kleinen Bruder von Max, dieser kann nur wie gelähmt zuschauen. Diese „Schuld“ gräbt sich tief in ihn ein.
Dieser Beginn ist sehr aufrüttelnd und geht einem zu Herzen.

Doch dann finde ich, beginnt der Inhalt irgendwie so dahin zu plätschern. Ich empfinde die vielen einzelnen kleinen Kapitel als sehr diffus, es wird mir immer nicht ganz klar wie weit in der Zeit sind sie auseinander? Ist das ganze chronologisch oder sind das Gedankenfragmente (von Max)?
Meist ist es aus der Sicht von Max geschrieben.
Und hier finde ich dann wiederum dass der (zugegeben wunderbar) poetische, ja blumige Schreisbstil nicht passt. Immer wieder gibt es seitenlange Beschreibungen von der Natur, der Umgebung oder Begebenheiten, und das wird mir dann doch zu viel. Vor allem weil es ja aus der Perspektive von Max gesehen wird und ich finde diese poetische Art passt nicht zu Max einem 11 jährigen Jungen.
Außerdem gibt es oft ellenlange und sehr verschachtelte Sätze, bei denen ich am Ende schon gar nicht mehr weiß, was ich am Anfang gelesen habe.

Es sind viele Geschichten und Begebenheiten, die für mich aber nicht unbedingt zusammenspielen. In einigem habe ich Bilder meiner eigenen Kindheit gesehen.
Aber bis auf den ersten Paukenschlag, hat mich die restliche Geschichte nicht berührt.

Autor:
VOLKER WIDMANN wurde 1952 geboren. Er ist Schriftsteller, Berater von sozialen Unternehmen und Veranstalter von Konzerten mit zeitgenössischer improvisierter Musik. Er lebt in Hebertshausen im Dachauer Hinterland.

Mein Fazit:
Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag, doch dann konnte die Geschichte mich nicht weiter berühren (was ich auch auf den schwierigen Schreibstil zurückführe).
Deshalb von mir  3 Stern.