Rezension

Die Nagelschuhe

Die Nagelschuhe - Vincie Halen

Die Nagelschuhe
von Vincie Halen

Bewertet mit 4 Sternen

Bruno, ein alkoholkranker Journalist, wird seit längerem von schrecklichen Visionen heimgesucht. Eine Engelsruferin verrät ihm einen Ortsnamen in der Eifel, welcher mit den Heimsuchungen in Verbindung stehen könnte.  Als Bruno seine Arbeit verliert und die Visionen immer häufiger und schrecklicher kommen beschließt er in die Eifel zu reisen. Schnell stellt sich heraus, dass Brunos Visionen von einem erhängten Mann tatsächlich in der Vergangenheit in diesem Dorf geschehen sind. Um die Zusammenhänge verstehen und den Fall rund um den erhängten Mann klären zu können, ist Bruno auf die Kooperation der Dorfbewohner angewiesen. Diese gestaltet sich allerdings sehr schwer und Bruno werden viele Steine in den Weg gelegt. Bald stellt sich die Frage, welches Geheimnis die Dorfbewohner verschweigen.

Vincie Halens Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen, wodurch ein kurzweiliger Eifelkrimi entsteht. Die Autorin verbindet Krimielemente mit humorvollen Szenen, welche mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Durch häufige Szenenwechsel, welche zum Teil eher abrupt geschehen, kann die Spannung leider immer nur sehr kurz gehalten werden. Viele Szenen hätten meiner Meinung nach großes Potenzial um Spannung aufzubauen und diese auch zu halten. Am Ende des Buches werden leider nicht alle offenen Fragen geklärt, allerdings lässt es auf eine Fortsetzung schließen. Das Ende kann durch eine unerwartete Auflösung überzeugen.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut und in viele einzelne Szenen gegliedert. Als Leser kann man sofort in die Handlung einsteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende folgen. Im Buch wechseln sich immer wieder die Handlung, Brunos Visionen und seine Gedanken ab. Diese Wechsel sind aber deutlich gekennzeichnet, wodurch sie den Lesefluss in keinster Weise beeinträchtigen. Ganz im Gegenteil: vor allem die detailliert beschriebenen Visionen weckten in mir die Neugierde das Buch schnell weiter zu lesen.

Die einzelnen Charaktere und Orte sind etwas überspitzt dargestellt, was die Handlung allerdings sehr humorvoll macht. Die einzelnen Protagnisten sind eher unsympathisch beschrieben, dennoch mochte ich vor allem Bruno von Anfang an. Etwas gestört hat mich allerdings, dass auf das Privatleben so mancher Protagonisten sehr ausführlich eingegangen wurde. Dies hatte zur Folge, dass die eigentlichen Ermittlungen bezüglich des Toten in den Visionen oftmals in den Hintergrund rückten und dadurch die Spannung abfiel.

Besonders gelungen finde ich die Verbindung des Titels mit der Handlung.

FAZIT:

„Die Nagelschuhe“ ist ein kurzweiliger Eifelkrimi. Das Buch hat viel Potential bezüglich der Spannung, das allerdings nicht immer genutzt wurde. Mir persönlich gefallen vor allem die humorvollen Darstellungen der Autorin und ihr flüssiger Schreibstil. Ich vergebe aufgrund des gelungenen Humors 4 Sterne!