Rezension

Die „normalen“ Verwandten der Elfen

Lilly und die Zwölfen 1, Elfen verboten - Sibylle Wenzel

Lilly und die Zwölfen 1, Elfen verboten
von Sibylle Wenzel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wer kennt sie nicht, die zarten Elfen? Und welches Kind würde sie nicht gerne kennen lernen? Lilly auf jeden Fall, hat sie doch von ihrer Oma so viele Geschichten über sie gehört. Und irgendwie hat sie den Verdacht, dass sie alle wahr sind. Zufällig trifft Lilly auf dem Grundstück ihres Opas auch auf Zauberwesen - aber nicht auf die Elfen, sondern ihre nicht so zarten, aber dafür umso fröhlicheren Verwandten, die Zwölfen! Großartiges Buch!

Lilly ist nicht gertenschlank und wird dafür häufig gehänselt. Auch ihre Mutter meckert ständig an ihrem Essverhalten – aber das Erdbeereis bei ihrem Opa schmeckt einfach zu gut! Und das sieht nicht nur Lilly so. Zum Glück, denn sonst hätte Lilly wohl nie die Zwölfen kennen gelernt. Diese sind die wohlgenährten lustigen partyfreudigen Verwandten der Elfen. Und sie wollen Lilly nicht nur helfen, sich gegen die gertenschlanke Tochter des Nachbarn zu wehren, sondern auch, das Ausflugslokal ihres Opas zu retten. Wie das geht, lest ihr aber lieber selbst.

 

Das Buch „Lilly und die Zwölfen – Elfen verboten“ ist der erste Teil einer neuen Kinderbuchreihe. Die Protagonistin ist 9 Jahre alt, daher schätze ich, dass das Buch auch etwa für dieses Lesealter empfohlen ist. Schriftgröße, Kapitellänge und Illustrationen passen dafür auch ungefähr, würde ich sagen. Ich habe das Buch mit meiner Tochter, 6, und meinem Sohn, 9, gelesen und beide waren sehr begeistert – es ist also definitiv nicht nur ein Buch für Mädchen. Für meine 6jährige waren die Kapitel mitunter etwas lang, aber sie konnte der Geschichte trotzdem sehr gut folgen.

 

Die Bilder sind sehr süß gezeichnet und runden die Geschichte wunderbar ab. Besonders gefällt mir, dass auf der Innenseite des Umschlags bereits die wichtigsten Personen abgebildet sind, so hat man gleich eine Vorstellung von den Figuren, mit denen man im Laufe des Buches zu tun bekommt. Die Namen sind großartig gewählt und passen, wie ich finde, sehr gut zu den Personen.

 

Die Geschichte ist niedlich und kindgerecht und vermittelt überhaupt nicht, wie ich zunächst erwartet hatte, mit der Holzhammermethode, dass auch pummelige Mädchen sich wohl fühlen und Freunde finden können. Dennoch ist sie eine Liebeserklärung an die Lebensfreude, die in Singen, Tanzen, Partys – aber auch in gutem Essen ihren Ausdruck findet.

 

Alles in Allem ein sehr schönes Kinderbuch, das mir und meinen Kindern viel Freude bereitet hat. Nach Ende der Lektüre haben wir uns direkt den zweiten Teil gekauft und auch schon den dritten Teil, der demnächst erscheinen wird, vorbestellt. Für die schulfreie Zeit während der Corona-Krise eine willkommene Abwechslung. Absolute Leseempfehlung.