Rezension

Die Party

Die Party - Elizabeth Day

Die Party
von Elizabeth Day

Bewertet mit 4 Sternen

Klapptext:

Martin Gilmour ist ein Einzelgänger. Aufgewachsen in trostlosen Verhältnissen, seinen Vater hat er nie kennengelernt. Seine Mutter hasst er bis zum heutigen Tag und meidet den Kontakt mit ihr, wo es nur geht. Es gibt nur einen Menschen, der ihm wirklich etwas bedeutet: Ben. »Mein bester Freund Ben«, sagt Martin. Wenn er es sich auch nicht eingesteht, so dreht sich in seinem Leben doch alles darum, Ben zu gefallen und ähnlich zu sein. Ben ist das genaue Gegenteil von Martin: attraktiv, beliebt, reich. Durch seinen Freund lernt er eine andere Welt kennen: die Welt der Oberschicht, der Privilegierten. Martin genießt es, dazuzugehören. Und so tut er alles für Ben – wirklich alles. Nach Jahren des Selbstbetrugs hat auch Lucy das begriffen. Ihr Ehemann Martin mag sie und braucht sie, aber Liebe? Liebe empfindet er nur für den Freund. Längst hat Martin, in scheinbarer Selbstlosigkeit, dafür gesorgt, dass dieser sich nie von ihm lösen kann. »Bens kleiner Schatten«, nennt ihn Bens Ehefrau Serena. Doch grenzenlose Hingabe kann lästig werden – so wie eine gemeinsame dunkle Vergangenheit.

Die Party ist der neue Roman von Elizabeth Day, die ein Thema hier aufgreift das nie aktueller sein konnte. Dan man mit den richtigen Freunden und dem großen Geld fast alles kaufen und bekommen kann.

Auch wenn das Buch Die Party heißt, so ist diese nicht der Mittelpunkt der Geschichte. Hier geht es um die Entstehung der Freundschaft zwischen Ben und Martin und die weitere Entwicklung dieser. Der aus wohlhabenden Haus stammende Ben, der es sehr gut verstand seine Mitmenschen mit seiner Art und Weise in den Bann zu ziehen und dem scheinbar alles nur so zuflog. Martin hingegen wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater starb und seine Mutter gab ihm die benötigte Liebe und Geborgenheit nicht. Im Internat lernte er Ben kennen und alles was Martin will, ist, dazu zugehören. Je mehr Martin Ben kopierte, desto mehr gab er sein eigenes Leben auf. Auch seine Ehefrau Lucy konnte er nicht lieben. Sein ganzes Handeln und Tun dreht sich um Ben. Im weiteren Verlauf merkt man wie einsam und verloren Martin in dieser Welt dasteht. Auch die Zurückweisungen von Ben lässt Martin nicht an sich ran. Immer wieder redet er sich alles schön, bis er auf dem Polizeirevier landet. Das scheint ihm die Augen zu öffnen….

Die Geschichte wird aus dreierlei Perspektiven erzählt. Zum einen von Martin selbst, zum anderen gibt es Episoden auf dem Polizeirevier und zu guter Letzt Lucys Tagebucheintragungen und dadurch gelingt es der Autorin eine Spannung zu erzielen, die einen daran hindert, dass man dieses Buch einfach zur Seiten lege kann. Während des Lesens werden immer mehr Fragen um Martin und Co aufgeworfen und zu keinem Zeitpunkt weiß der Leser wie Martins Geschichte weitergeht bzw. enden wird.

Die Charaktere wurden sehr vielschichtig dargestellt, aber sympathisch waren sie alle nicht. Am allerbesten gefiel mir die Entwicklung von Lucy, denn diese hat ihr Leben neu geordnet.

 

Für mich war es ein interessanter Einblick in das Leben von Martin und in dessen Psyche, der einem nachdenklich zurücklässt.