Rezension

Die perfekte Urlaubslektüre

Wildblumensommer - Kathryn Taylor

Wildblumensommer
von Kathryn Taylor

Zoe ist 30 Jahre alt und muss eine schwere Entscheidung treffen: Nur durch Zufall wurde in ihrem Kopf ein Aneurysma entdeckt, das nur durch eine sehr riskante Operation entfernt werden kann. Niemand weiß, wie es Zoe nach der Operation gehen wird, ob sie dabei stirbt oder danach eine Behinderung hat. Doch zu Warten ist ebenso gefährlich, da jederzeit eine lebensbedrohliche Hirnblutung eintreten kann. Zoe nimmt sich eine Woche bis zur OP. In dieser einen Woche reist sie zurück an jenen Ort in Cornwall, wo vor 14 Jahren ihr Bruder Chris bei einem Sturz von einer Klippe ums Leben kam. Zoe versucht dort, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, zu enträtseln, warum Chris starb und sie versucht vor allem, Frieden zu schließen mit dem, was geschehen ist.

Kathryn Taylor ist es gelungen, einen Roman zu schreiben, der kurzweilig und spannend und doch nicht oberflächlich ist. Trotz der für Zoe lebensbedrohlichen Situation und des traurigen Schicksals ihres Bruders hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, ein trauriges Buch zu lesen. Eine Leserin beschrieb dieses Buch in der Leserunde als „Wohlfühlroman“ und ich finde, das trifft den Nagel hier wirklich auf den Kopf. Dieses Buch ist die perfekte Urlaubslektüre, was nicht zuletzt an der idyllischen Strand-Kulisse in Cornwall liegt.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht und flüssig, sie verliert nicht zu viele Worte und schafft trotzdem eine dichte, authentische Atmosphäre. Die Charaktere des Romans sind mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet und bringen sich in Konflikte, die wohl jeder von uns kennt. Mit ihnen allen kann man sich gut identifizieren und fände sie wohl auch im „echten“ Leben sehr sympathisch.

Jedoch sollte man vorgewarnt sein, wenn man allzu dick aufgetragene Happy Ends nicht mag. In Zoes Geschichte ist vieles unvorhersehbar, doch das Ende war meiner Meinung nach etwas zu unauthentisch, zu übertrieben und ging mir einfach zu schnell. Davon abgesehen ist dies wirklich ein schönes Buch, das man gut mal nebenbei lesen kann und einen trotzdem zum Nachdenken anregt. Schließlich steht hier ganz zentral die Frage im Raum, was wir eigentlich tun würden, wenn wir davon überzeugt wären, nur noch eine Woche zu leben zu haben.

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 11. Juli 2017 um 10:27

Danke für die Rezi.Das Buch habe ich mir von meinen Punkten gegönnt. Bin schon sehr gespannt drauf.