Rezension

Die perfekte Weihnachtslektüre

Das Mädchen, das Weihnachten rettete - Matt Haig

Das Mädchen, das Weihnachten rettete
von Matt Haig

Inhalt:
Amelia war das erste Kind, das an den Weihnachtsmann glaubte. Ihre Hoffnung und ihr Wunsch, dass Wunder wahr werden, schufen den Weihnachtszauber, ohne den die Rentiere nicht in die Menschenwelt fliegen und der Weihnachtsmann nicht die Zeit anhalten könnte. Ohne Amelie, so muss man wohl sagen, würde es kein Weihnachtsfest in der Menschenwelt geben.
Amelia war ein armes Mädchen mit einer sehr kranken Mutter. Sie musste erleben, wie die einzige Bezugsperson in ihrem Leben vor ihren Augen verfiel. Lediglich ihr Kater, Käptn Ruß, stand ihr treu zur Seite. Aber die Schicksalsschläge trafen sie weiter und Amelia verlor das Wenige, was sie noch besaß. Das war der Zeitpunkt, an dem sie aufhörte, an den Weihnachtsmann zu glauben und der Moment, an dem alles etwas eskalierte ...

Wichtigste Charaktere:
Der Weihnachtsmann ist ein Mensch voller Herzensgüte. Seine schlechten Witze treiben die Rentiere manchmal in den Wahnsinn. Selbst in den schlimmsten Situationen wirkt sein Lachen ansteckend.
Wusstet ihr schon, dass der Weihnachtsmann Charles Dickens kannte und dass er selbst sogar in Wichtelgrund einmal einen Bestseller veröffentlichen durfte?
Amelia ist ein mutiges und starkes Mädchen. Sie arbeitet als Kaminkehrerin. Ihr einziger und bester Freund ist eine Katze namens Käptn Ruß.
Die Leser unter euch, die bereits die Vorgeschichte gelesen haben, werden Nusch schon kennen. Die anderen werden sie bald kennenlernen. Nusch ist eine sehr mutige Wichteldame aus Wichtelgrund. Sie arbeitet als Reporterin für die Rentiersparte.
Die Trolle denken nicht wirklich viel nach, bevor sie handeln. Nachdenken bereitet ihnen üble Kopfschmerzen. Sie sind sehr groß und auch sehr gefährlich.
Die Wahrheitselfe Pixie darf auch in diesem Buch wieder mitspielen. Sie erhält allerdings eher eine Nebenrolle. Wahrheitselfen dürfen, wie der Name schon sagt, nur die Wahrheit sagen. Diese Eigenschaft lässt sie nicht selten etwas unverschämt wirken.

Schreibstil:
„Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ wird in verschiedenen Handlungssträngen erzählt. Der Leser verfolgt die Geschichte zum einen aus der Perspektive von Amelia, dem Kaminkehrermädchen, die Tag für Tag um ein besseres Leben kämpfen muss. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Käptn Ruß, einer schwarzen Katze, klettert sie in die Kamine anderer Leute, um diese zu säubern. Eines Tages passiert etwas ganz schreckliches in Amelias Leben. Dieser Moment ist es, der das Mädchen an dem Weihnachtsmann zweifeln lässt. Dieser Moment ist es, der den Rentieren die Flugkraft raubt und den Weihnachtsmann mitsamt dem Schlitten und den Geschenken vom Himmel stürzen lässt.
Ein anderer Handlungsstrang schildert, was im Gesichtskreis der Wichtel ist. Die Wichtel haben, während der Weihnachtsmann unterwegs ist, um den Kindern der Menschenwelt Geschenke zu bringen, allerhand zu tun. Die Trolle haben die Wichtelstadt angegriffen und einiges zum Einsturz gebracht. Nur das Gebäude der Zeitung haben sie verschont. Der Schimmer des Hoffnungsbarometers ist kurz davor zu verglühen und Nusch beschließt eine Reise zu den Trollen zu wagen, um diese zu den vergangenen Geschehnissen zu interviewen.
Währenddessen versucht der Weihnachtsmann verzweifelt die Zeit anzuhalten. Doch der Zauber der Weihnacht funktioniert aus irgendeinem Grund nur leidlich. Was ist da passiert? Kann der Weihnachtsmann die Situation noch retten?
Wieder einmal belebt Matt Haig seine Geschichte rund um den Weihnachtsmann mit seinem ganz eigenem schriftstellerischem Zauber. Er berichtet von dem unerschöpflichen Sack, den die Wichtel mit ihren selbstgebastelten Spielsachen füllen und der den Weihnachtsmann auf seiner langen Reise in die Menschenwelt auf dem Rücksitz seines Schlittens begleitet. Er erschafft eine Wichtelwelt, die, mit Ausnahme von einigen Zwischenfällen und seinen ganz eigenen „Katastrophen“ sehr harmonisch verläuft. Hier gibt es die wohl werthaltigste Zahlungsart überhaupt: Schokoladentaler. Der eine spart sie an, der andere wirkt verschwenderisch, weil er sie zu gerne vernascht. Der Weihnachtsmann trägt stets ein Lachen auf den Lippen; seine Rentiere sind ein wenig schadenfroh und immer zu Scherzen aufgelegt. Dafür müssen sie auf der langen Schlittenfahrt in die Menschenwelt den unzähligen Witzen des Weihnachtsmanns lauschen.
„Das Mädchen, das Weihnachten rettete“, lebt von einem sehr spannenden und fantasiereichen Plot. Ein humorvoller Unterton durchzieht die Geschichte. Auch dieser zweite Teil der Geschichte rund um den Weihnachtsmann, der übrigens auch gut als Einzelband gelesen werden kann, enthält viele lustige und detailreiche Zeichnungen des Illustrators Chris Mould.

Fazit:
„Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ ist der zweite Band der Weihnachtsmannsaga von Matt Haig. Dieses Buch kann unabhängig vom Vorgänger als Einzelband gelesen werden. Jedoch kann ich nur empfehlen „Ein Junge namens Weihnacht“ ebenfalls zu lesen. Die Geschichte, wie der Weihnachtsmann zu dem Mann wurde, der er „heute“ ist, vermittelt den Figuren des Nachfolgers nochmals Tiefe und dem Leser das ein oder andere Déjà-vu sowie eine Chronologie der Ereignisse.
Die Geschichte von „Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ ist unglaublich fantasievoll und beinhaltet ein großes Abenteuer, in das auch Erwachsene gerne abtauchen werden. Ein humorvoller Unterton und schwarz-weiß Zeichnungen von Chris Mould verleihen der Geschichte Würze.
„Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ ist eine Geschichte, die ich an jeden weiterempfehlen möchte, der das Fest rund um die Weihnachtszeit mit einem passenden Buch genießen möchte.

Buchzitate:
Fliegende Flunker-Elfen liebten Wörter, wie andere Wesen Honig liebten. Sie waren immer auf der Jagd nach neuen, ausgefallenen Wörtern, um ihre Geschichten damit auszuschmücken.
Weihnachten ist kein Datum, Mr. Dickens. Weihnachten ist ein Gefühl.