Rezension

Die Perspektivwechsel steigern die Spannung ungemein!

Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern. Bd.1 - Vic James

Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern. Bd.1
von Vic James

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext

„Zehn Jahre Sklavenarbeit für alle. Fast alle.

In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten.
Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart.
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.“

 

Gestaltung

Das Cover finde ich sehr geheimnisvoll, was nicht nur an den dunklen Farben liegt, denn zwei Gesichtsausschnitte – das eines Mädchens und das eines Jungen – schauen den Betrachter direkt an. Dabei sind sie unterbrochen von pinkfarbenen Rissen. Diese Risse strahlen vor den dunklen Farben geradezu und sorgen für das gewisse Etwas. Auch die Lichtreflexe gefallen mir und die Lilatöne, die sehr harmonisch zu den anderen Farben passen.

 

Meine Meinung

Alleine schon die Grundidee des Buches, dass jeder Nichtadelige zehn Jahre seines Lebens als Sklave arbeiten muss, klang für mich sehr spannend, sodass ich „Dark Palace“ unbedingt lesen wollte. In „Dark Palace“ geht es um Luke und seine Schwester Abi, die ihren Sklavendienst eigentlich gemeinsam mit der Familie bei den Adeligen Jardine beginnen wollte. Doch es kommt anders als geplant, denn Luke wird der Fabrikstadt Millmoor zugeteilt. So haben beide Geschwister mit harten Bedingungen zu kämpfen, denn auch bei den Jardines ist das Leben alles andere als leicht…

 

Was mich überrascht hat beim Lesen war die Erzählweise des Buches, denn die Perspektiven wechseln, wobei nicht nur Luke und Abi zu Wort kommen, sondern auch die Adeligen, wodurch die Spannung für mich um einiges gesteigert wurde. Durch diese Sichtweisen erfährt man nämlich was an allen „Fronten“ passiert und auch wie die Sichtweise der Adeligen auf das Leben in dieser erdachten Welt ist. Dies hat mir unglaublich gut gefallen, da ich so viele verschiedene Einblicke erhalten habe und die Spannung gesteigert wurde.

 

Die Handlung war sehr düster und brutal, denn sowohl in Millmoor als auch am Hofe der Jardines ist es sehr gefährlich. Dabei ist es vor allem das Spiel mit den Motiven und Beweggründen der Figuren, die die Spannung immens erhöhen, denn stets habe ich gerätselt und spekuliert, wer welches Ziel verfolgt. Bei vielen Figuren und vor allem den Jardine-Brüdern, tappte ich lange Zeit im Ungewissen und Dunklen. Dies hat für mich einen großen Reiz an der Geschichte ausgemacht, denn ich liebe es, beim Lesen Vermutungen aufzustellen und zum Rätseln angeregt zu werden!

 

Mein Highlight war aber definitiv Luke. Er ist weder geheimnisvoll noch undurchsichtig, dafür aber unglaublich liebenswert, erwachsen und tapfer. Er stellt sich seinem Schicksal mit viel Mut, denn es ist bekannt, dass die Arbeit in Millmoor besonders hart ist. Seiner Familie gegenüber zeigte er keine Angst und gerade durch die Zeit in der Fabrikstadt wächst er noch weiter, wird stärker und noch erwachsener. So ist er ein wahrer Herzensmensch, den man einfach gern haben muss. Abi hingegen fand ich nicht ganz so stark und beeindruckend wie Luke, da sie zu Beginn stärker wirkte als sie wohl war, denn am Hofe der Jardines verliebt sie sich und war einfach nur noch naiv. Diese Entwicklung fand ich sehr schade.

 

Die Grundidee des Buches konnte mich fesseln, denn die zehn Sklavenjahre sind grausam und unvorstellbar. In der im Buch dargestellten Gesellschaft gehören sie jedoch zum normalen Alltag und so ist die Handlung erschreckend und aufgrund der Geschehnisse spannend zugleich. Auch mochte ich den Wechsel der Szenerie immer sehr gerne, denn der Hof der Jardines ist etwas ganz anderes als die Fabrikstadt. Auch gefiel mir wie die Autorin Vic James das Setting beschrieben hat, da ich es mir bildlich vorstellen konnte. Zudem hat sie eine düstere, bedrückende Atmosphäre geschaffen, die sich beim Lesen wie ein dunkler Teppich über alles legt.

 

Fazit

Der Auftaktband „Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern“ hat mir sehr gut gefallen, da die Figuren und Handlung mich zum Rätseln angeregt haben und es unglaublich spannend wurde. Vor allem die Perspektivwechsel zwischen den verschiedenen Figuren haben mich begeistert und mir Einblicke in alle Bereiche des Settings gegeben. Etwas schade fand ich die Entwicklung von Protagonistin Abi, aber ihr Bruder Luke war dafür umso beeindruckender und mutiger. Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie Vic James die Geschichte weiterspinnen wird!

5 von 5 Sternen!

 

Reihen-Infos

1. Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern

2. Tarnished City (bereits auf Englisch erschienen)

3. Bright Ruin (bereits auf Englisch erschienen)