Rezension

Die Posion DIaries - Liebe ist unheilbar

Die Poison Diaries - 'Liebe ist unheilbar' - Maryrose Wood

Die Poison Diaries - 'Liebe ist unheilbar'
von Maryrose Wood

Bewertet mit 3 Sternen

Hinter diesem Buch steht auf jeden Fall eine gute Idee, wie ich finde, die mich zu Beginn auch noch sehr neugierig gemacht hat, jedoch im Verlauf des Buches deutlich an Qualität verloren hat, was vor allem daran lag, dass vieles eher abgehackt behandelt wurde, teils die Dinge nicht so richtig stimmig auf mich wirken wollten.

Was zunächst sehr auffällig ist, Jessamine hat nicht nur einen etwas seltsamen Namen, es ist auch so, dass man diesem Buch sehr anmerkt, in welcher Zeit es spielen soll, weil sie doch eine sehr altmodische Wortwahl an vielen Stellen nutzt, was auch sehr stringent durchgeführt worden ist bei der Übersetzung, man also sofort merkt, wir sind in einem vergangenen Jahrhundert. Ab und an fand ich das zwar ein wenig befremdlich, aber trotzdem passte es auch irgendwie. Jessamine selbst ist ein Charakter, den ich oftmals nicht so ganz verstehen konnte, da sie auf eine gleichzeitig relativ erwachsene Weise sehr naiv ist. Unter anderem vermutlich auch, weil man in dieser Zeit, zu welcher das Buch spielt, mit 16 sicher nicht mehr als Kind gegolten hat, sie sich aber immer noch als solches bezeichnen lässt, was für mich nicht ganz stimmig war. Zudem finde ich ihren Vater einen sehr seltsamen Charakter, der zwar viel von einem typischen Wissenschaftler mit extrem großem Forschungsdrang hat, aber irgendwie für mich nicht sehr sympathisch war. Interessantester Charakter ist auf jeden Fall Weed, dessen Gabe ich als sehr interessant empfunden habe, vor allen Dingen in den Kapiteln, die von ihm erzählt werden, kommt man seinem Charakter dort doch eindeutig ein wenig näher.

Was ich jedoch sehr schade finde, ist die Tatsache, dass die Pflanzenthematik zum Ende des Buches hin, wo sie alles eigentlich immer mehr zuspitzt, fast schon keine richtige Relevanz mehr hat, sondern eher auf eine andere Ebene gehoben wird und alles eher symbolischen Charakter auf einer Metaebene zu bekommen scheint. Vielleicht auch, weil ich manchen, unter anderen Erzählpunkten vielleicht magisch wirken könnenden Aspekt, etwas eigenartig eingebunden fand, als das er mich wirklich überzeugt hätte. Vor allen Dingen vieles, was sich auf Jessamine bezieht. Ebenso ging mir die Gefühlsentwicklung zwischen ihr und Weed fast auch ein bisschen zu schnell, obwohl es, wenn ich bedenke, welche Zeitstrecke im Buch beschrieben wird, nicht wirklich schnell war, aber es kam mir beim Lesen, vielleicht durch dieses Gefühl, dass alles etwas abgehackt war, sehr schnell vor.

Das alles ist aber noch gut lesbar und in gewisser Weise interessant, erinnert mich durchaus an ein etwas verrückteres Märchen, jedoch war ich mit dem Ende so gar nicht zufrieden, auch wenn ich weiß, dass es noch einen weiteren Band gibt. Es waren nämlich weniger die noch offenen Punkte, die mich gestört haben, als wie die Auflösung, die man durchaus erahnen konnte, sich dann darstellte und welche Folgen sie hatte.

Kein schlechtes Buch, aber nicht wirklich mein Buch, auch wenn ich den Ansatz, die Idee hinter der Geschichte in vielen Punkten sehr gelungen und interessant finde.