Rezension

Die Prinzessin und die Kriegerin

Children of Blood and Bone - Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone
von Tomi Adeyemi

Zélie ist eine tapfere Kriegerin, der Ängste jedoch nicht fremd sind. Das Land Orïsha war einst ihre Heimat. Ein Ort mit wundervoller Magie. Der grausame König Saran ermordete alle erwachsenen  Majis. Nur die Kinder bleiben schutzlos zurück. König Saran hat auch Zélies Mutter auf dem Gewissen. Um Geld für die übertriebenen Steuergelder aufzutreiben, verkauft Zélie einen seltenen Fisch auf dem Markt von Orïsha . Dort lernt sie eine junge Frau kennen, die dringend ihre Hilfe braucht. Noch weiß sie nicht, dass es sich um die Tochter von König Saran handelt. Prinzessin Amari wird bereits von den königlichen Soldaten gesucht. Zélie und Amari können gerade noch rechtzeitig aus Orïsha fliehen. Dann beginnt ein großes Abenteuer ……

Die Geschichte ist ein richtiger Pagetuner. Von Anfang an ist Power angesagt, die sich durch das ganze Buch zieht, und immer mehr an Fahrt aufnimmt. Zélie, ihr Bruder Tzain und Prinzessin Amari kämpfen um Gerechtigkeit. 

Mir haben die Charaktere in diesem Buch sehr gut gefallen. Zélie konnte ich mir so richtig gut vorstellen. Ihre schroffe Art konnte ihre Verletzbarkeit nicht übertünchen. Ihre weißen gekräuselten Haare sind das Merkmal der Majis. Amari fand ich liebenswert. Sie teilt nicht die Ansichten ihres Vaters. Sie hat ihre beste Freundin verloren, die eine Majis war. Hat heimlich beobachtet, als sein Vater sie ermorden lies. Amari hat eine Schriftrolle aus dem Palast entwendet. Mit dieser Schriftrolle und zwei weiteren Artefakten, kann die Magie zurück geholt werden. Doch wo sind die fehlenden Gegenstände? Bis zu Sonnenwende hat Zélie Zeit, sie zu finden.  Die Suche danach zaubert Magie und Action in’s Leserherz. Mal auf den Meeren, mal im Dschungel oder in der Wüste, erlebt das ungleiche Trio fantastische Abenteuer. Der Kronprinz Inan ist dem Trio stets auf den Fersen. Als Leser weiß man lange nicht, ob man ihm trauen kann. Einiges konnte ich erahnen. Manches hat mich total überrascht. Die Protagonisten sind überwiegend blutjung und ohne Eltern. Ihrer glücklichen Kindheit beraubt.

Als ich mir das Buch gekauft habe, wusste ich nichts um den Hype, der darum gemacht wird. Ich habe mich in das wunderschöne Cover verliebt, das sich mal vom Einheitsbrei abhebt. Die Inhaltsangabe verspricht eine abenteuerliche Fantasy-Geschichte. Das hält sie auch. Aber nicht mehr. Es handelt sich hier um nichts, was nicht schon hundert mal da gewesen wäre. In dieses Buch geht es um Mythen, die in Westafrika angesiedelt sind. Klassenunterschiede sind stark ausgeprägt. Rassismus leicht angedeutet. 

Der Schreibstil ist jugendlich und weiß auch ältere Leser gut zu unterhalten. Die Umgebungsbeschreibungen sind gut beschrieben und sehr abwechslungsreich. Die Wege der Kämpfer mit Blut und Knochen gepflastert. Fantastische Elemente, in Form von Tieren, fehlen auch in dieser Story nicht. (Löwenesse, Schneeleopardesse) 

Tomi Adeyemi hat hier ein ordentliches Debüt hingelegt. Ich bin keine Schnellleserin. Diese Geschichte gehört zu den Büchern, die ich an zwei Nachmittagen gelesen habe (624 Seiten). Die Magie hatte mich voll im Griff. Ist es wirklich das stärkste Fantasy-Debüt der letzten Jahre? Das bezweifle ich stark! Hier wird einfach zuviel Reklame gemacht. Wer keine Ahnung von dem Hype hat, gute Fantasy-Geschichten liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich habe die letzten Jahre einiges in diesem Genre gelesen, das mit “Chidren of Blood and Bone-Goldener Zorn” mithalten kann. Ansonsten konnte mich diese atmosphärische Story überzeugen. Ich freue mich auf die Fortsetzung. Besonders auf Amari und Zélie. 

Danke Tomi Adeyemi

Sie wirkt so unglaublich klein, so viel jünger, als ihr die Welt erlaubt zu sein. (Seite 401)

Die Wahrheit ist das stärkste Messer, das ich je gespürt habe. Egal, was ich tue, ich werde immer Angst haben. (Seite 367)