Rezension

"Die Realität ist brutal, erbarmungslos und schockierend!"

Mörder - Veikko Bartel

Mörder
von Veikko Bartel

Bewertet mit 5 Sternen

Cover:
Lediglich ein weißer Hintergrund. Ein Mann in einem Rollkragenpullover säumt unter dem mittig platzierten Titel "MÖRDER" das Buch. Er ist verdunkelt dargestellt. Keine Gesichtszüge oder Mimik ist zu erkennen. Der Kopf ist etwas gesenkt.

Dieses Cover weckt das Interesse aufgrund seiner minimalistischen Gestaltung.

Inhalt:
Nach den erschreckenden und zugleich doch faszinierenden Fällen in "MÖRDERINNEN", gibt uns Veikko Bartel in 6 ausgewählten Fällen Einblicke in die Hintergrundmotive, das Vorgehen und die Verhandlungsverläufe.

Es sind die Fälle von Menschen,

Der betrogene Finanzbeamte
Der Drücker
Thailand, mon amour
Das Genie
Der Scharfschütze der Fremdenlegion
Der Serienvergewaltiger, der Tod von Frau Meyer und das Gewissen eines Verteidigers

die vor Gericht einen Strafverteidiger brauchten.

Fazit: 
Es sind Bücher die einem in Erinnerung bleiben. Die einen fesseln und zum Nachdenken über das Weltliche anregen.

Nachdem ich den  Band "MÖRDERINNEN" von Veikko Bartel innerhalb von 2 Tagen ausgelesen hatte wusste ich, dass ich MÖRDER zu einer absoluten Pflichtlektüre für mich werden würde.

Und schon zu Beginn war ich wieder von dem anspruchsvollen und doch flüssigen Schreibstil eingenommen werden. Der Autor versteht es hervorragend sich und seine Beweggründe diese Geschichten zu erzählen in authentischer und verständlicher Weise auszudrücken.

Ich finde es faszinierend, wie er jede einzelne Geschichte der Menschen wiedergibt und sie detailreich beschreibt.

In MÖRDER schafft es Veikko Bartel erneut dem Leser zu verdeutlichen, dass man einen Täter nicht voreilig bzw. vorschnell verurteilen sollte. Er zeigt auf, dass es immer die bekanntlichen 2-Seiten-der-Medaille gibt.

Intensiv und sehr empathisch zeigt er uns die Hintergründe der Taten. Warum wurde ein Mord gegangen? Welche Auswirkungen hatte es auf das Leben des Täters. Was waren die Beweggründe des Gerichts für eine Verurteilung zum Mord.

Auf alle diese Fragen geht der Autor ein und schafft so eine Brücke zwischen dem Leser und seiner Mandanten. Es ist erschreckend und traurig zugleich, sowohl aber auch aufschlussreich.

In dem letzten Kapitel geht der Autor mehr auf seine eigene Gefühlslage als Strafverteidiger ein.

Es sind die Fälle, die seine Ethik in Frage stellen. Warum er als Strafverteidiger fungiert und was das Fundament zum reißen bringen kann.

Seit dem ersten Buch bewundere ich diesen Menschen, seinen Mut diese Fälle niederzuschreiben sowie viel Persönliches von sich Preis zu geben.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, auch wenn mich MÖRDERINNEN in der Art und Weise der Fälle besser gefallen hat. Aber das liegt vermutlich an der unterschiedlichen Tötungsart.

Frauen sind halt doch ein wenig einfallsreicher und gerissener. 

Vielen Dank an das Bloggerportal von Randomhouse sowie dem Mosaik Verlag für die Möglichkeit das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten.