Rezension

Die Reihe gefällt mir immer besser

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder - Henrik Siebold

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder
von Henrik Siebold

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Frau stürzt vor die Bahn, ein Jugendlicher gesteht, sie geschubst zu haben – ein klarer Fall? Nein, denn der Jugendliche, Simon Kallweit, widerruft sein Geständnis und es gibt keine eindeutigen Beweise. Doch dann gibt es einen weiteren Mord und Simon ist wieder verdächtig.

Bereits seit dem ersten Band faszinieren mich die Inspektor-Takeda-Romane. Das liegt zum einen daran, dass hier ein japanischer Inspektor für die deutsche Polizei ermittelt und nicht nur seine ganz eigene Art hat, sondern auch darüber nachdenkt, was an Deutschland besonders ist, wo die Unterschiede zwischen den beiden Ländern sind, und immer wieder feststellt, dass er sich in Hamburg sehr wohl fühlt. Das liegt zum anderen aber auch daran, dass der Autor mit ganz besonderen Fällen punktet, die interessant und spannend sind und immer wieder überraschen (und erschrecken). Auch mit diesem dritten Band ist ihm das wieder exzellent gelungen.

Takedas Kollegin ist Claudia Harms, die beiden passen eigentlich so gar nicht zusammen, aber sie haben sich immer mehr aneinander gewöhnt und achten und mögen sich mittlerweile. Claudia ist ein ganz anderer Typ als Takeda, robust und aufbrausend, im Privatleben einsam, aber ebenfalls eine gute Ermittlerin mit dem Herz am rechten Fleck. Meine eigene Beziehung zu Claudia ist übrigens ähnlich wie die Takedas, am Anfang hatte ich so meine Probleme mit ihr. Schön, dass es dem Autor gelungen ist, diese zu entfernen.

Dieser dritte Band gefällt mir bisher am besten. Die Thematik ist hart, der Verdächtige problematisch. Dass Mangas und ihre, zum Teil abstrusen, Auswirkungen Einzug halten, ist passend, auch, weil Takeda sich damit natürlich gut auskennt. Mitraten kann man, allerdings nur eingeschränkt. Auf die Auflösung wäre ich niemals gekommen, sie ist erschreckend, aber nicht unlogisch. Es gibt ein paar sehr überraschende Wendungen, dadurch ist der Roman auf seine Art sehr spannend.

Der dritte Band der Reihe ist der bisher beste, er bietet einen interessanten und erschreckenden Fall, lässt sich kaum aus der Hand legen und zeigt einmal mehr – mal augenzwinkernd, mal gesellschaftskritisch – ein paar „Wahrheiten“ über die Deutschen und die Japaner. Ich vergebe dieses Mal gerne die volle Punktzahl und empfehle die Reihe weiter.