Rezension

Die Reihe hat Potenzial

Kiss of Fire: A Dragonfire Novel
von Deborah Cooke

Bewertet mit 3 Sternen

Erster Satz: Sophie closed her eyes as the talon carved into her flesh, hating that she had no choice.

Quinn gehört zu den geheimnissvollen Pyr. Drachen die von der Erde und ihren Elementen selbst geschaffen wurden um diese zu schützen und die Macht haben ihre Gestalt in eine menschliche zu ändern. Die Pyr sind die Bewacher dieser Welt, sie schützen alles lebende und damit auch die Menschheit. Doch einige von ihnen haben sich von dieser Aufgabe abgewendet. Die sogenannter Slayer haben es sich zur Aufgabe gemacht die Menschheit auszurotten um die Erde vor ihrer Habgier zu schützen.

Pyr werden geboren. Slayers aber werden gemacht. Ein sehr treffender Vergleich. Jeder Pyr kann durch die falschen Umstände zum Slayer werden. Eine Katastrophe wenn man bedenkt wie wenige es von ihnen nur noch gibt. Deswegen spielen die Feuerstürme für die Drachen auch eine wichtige Rolle. Durch diese finden sie ihre vorherbestimmte Gefährtin, jene mit der sie Kinder zeugen und somit den Fortbestand ihrer Art sichern können. Überraschend war für mich, das dies nicht unbedingt bedeutet das die beiden sich inenander verlieben und zusammen bleiben. Nein, beim Feuersturm geht es in erster Linie wirklich nur um die Paarung. Ob man mehr daraus lassen werden will bestimmt jeder Pyr für sich selbst.

Quinns Feuersturm ist gekommen und es scheint so als würde sich eine alte Prophezeiung, an die er nicht glaubt, erfüllen. Der Schmied des Pyr Volkes soll zusammen mit der Seherin etwas neues erschaffen, etwas das die Dinge kurz vor dem großen Krieg ändern wird. Natürlich denkt jeder es ginge darum um das Kind das Quinn zusammen mit Sara zeugen wird, doch Prophezeiungen sind eine trickreiche Sache.

Sara ist bis zu dem Abend an dem ein Fremder versucht sie zu töten eine völlig normale junge Frau. Sie hat den Bücherladen ihrer verstorbenen Tante Magda übernommen und ist entschlossen von nun an ein ruhiges Leben zu führen. Ihr Plan wird von einem Drachen vereilt der sie vor ihrem Mörder rettet und dann urplötzlich verschwindet. Stattdessen steht plötzlich ein Mann vor ihr und fragt ob es ihr gut geht und Sara ist der Überzeugung jetzt so langsam den Verstand zu verlieren. Das ist aber auch schon alles an Weigerung zu glauben was sie sieht was man als Leser bekommt. Am Anfang ist Sara noch ungläubig, selbst als Quinn ihr dann am nächsten Tag alles erklärt, doch das legt sich ziemlich schnell und als sie dann auch noch Zeugin eines Kampfes zwischen Pyr und Slayer wird, sind alle Zweifel entgültig ausgeräumt. Ich hätte mir hier doch gerne mehr Ungläubigkeit und Weigerung gewünscht, vor allem was das mit der Gefährtin angeht.

Stattdessen schreitet die Geschichte ziemlich schnell voran und lässt diesen Punkt hinter sich. Überraschenderweise spielt der Sex in Kiss of Fire keine SO große Rolle wie man es sonst von diesem Genre kennt. Klar, es knistert das ganze Buch über zwischen den beiden, doch bis auf das kleine Intermezzo in der Dusche und eine ausgeschriebene Sex Szene belässt die Autorin es dabei. Das war erstaunlich erfrischend und kann im Rest der Reihe gerne so weitergehen.

Deborah Cooke hat hier ein stabiles Grundgerüst für eine gute Reihe geschaffen, nur leider liegen die Schwächen in den Details. So beschreibt sie zwar ausführlich die Farben der Drachen, ihre Schuppen und auch die Augenfarben, doch eine Beschreibung des Drachenkörpers an sich habe ich nicht gefunden und so verlor das ganze für mich irgendwie an Festigkeit. Zumal es sehr viele Kampfszenen in Drachengestalt gibt und die sich einfach nicht mit den mir bekannten Bildern von Drachen vereinbaren ließen. Ein wirklich großer Minuspunkt für mich da dadurch alles so schwammig und unwirklich wirkte, als würde ein wichtiges Stück einfach fehlen.

Dann wäre da auch noch die Tatsache das Sara und Quinn niemals über Kinder reden, denn darum geht es beim Feuersturm ja eigentlich. Ich hätte erwartet das Sara sich dagegen auflehnt jetzt auf einmal Mutter zu werden, vor allem da sie Quinn ja erst so kurz kennt. Doch Gedanken in diese Richtung bekommt man überhaupt nicht, nix, nada. Nicht mal Ansatzweise wird über das Thema Kind nachgedacht. Was schon sehr komisch wirkt wenn man bedenkt das es eben darum geht. Oder aber die Tatsache das Quinn das gesamte Buch über Sara nicht erklärt das die Pyr eine eigene Sprache haben, eine die so tief gesprochen wird das ihre Ohren sie nicht wahrnehmen.

Und das waren jetzt nur einige kleine Beispiele.

Fazit

Wenn mich jemand fragen würde wie ich das Buch fand würde ich mit "Es war okay" antworten. Kiss of Fire hat einige Schwächen, doch ich sehe in dieser Reihe durchaus Potenzial und werde sie deswegen auch weiterlesen. Das Grundgerüst ist gut, die Schwäche liegt wirklich in den Details die oftmals fehlen oder keinen Sinn ergeben. Die Liebesgeschichte gefiel mir, vor allem da Sex hier nicht im Vordergrund stand.

3/5 Sternen