Rezension

Die Reise hat ein Ende

Godspeed - Die Ankunft - Beth Revis

Godspeed - Die Ankunft
von Beth Revis

ACHTUNG. Die Rezi enthält Spoiler für alle, die Across the Universe (Godspeed – Die Reise beginnt) und A Million Suns (Godspeed – Die Suche) noch nicht gelesen haben!

Inhalt

Endlich ist es so weit, nach drei Monaten gefangen zwischen Metallmauern, werden Amy, Elder und über Tausend Bewohner der Godspeed das Schiff verlassen und auf der Centauri-Erde landen. Orions Warnung vor den Monstern hinterlässt bei Amy ein mulmiges Gefühl, doch die Sehnsucht nach einem Planeten und danach, endlich ihre Eltern aufzutauen, ist größer.
Die Landung ist hart, nicht alle überleben den Aufprall des Shuttles und Elder wird schnell klar, dass das nicht an seinen mangelnden Fähigkeiten lag: sie wurden von etwas attackiert, an der Außenwand sind tiefe Krallenspuren. Die Monster, von denen Orion gesprochen hat, sind real und sie greifen die Neuankömmlinge kontrolliert an. Amys Vater, Ranghöchster der Erdgeborenen, gibt das Kommando, das Shuttle zu verlassen. Im Wald finden sie verlassene Ruinen – Ruinen, die perfekt zu den Bedürfnissen der Menschen passen. Wie kann das sein?
Der Planet ist anders, als sie alle erwartet haben. Noch faszinierender für die Erdgeborenen, noch erschreckender für die Schiffgeborenen. Und vor allem: noch tödlicher. Alles kann gefährlich sein, alles eine Bedrohung und etwas ist dort, was die Kolonie jagt. Tödlich, intelligent, unerbitterlich. Nach und nach decken Elder und Amy die Geheimnisse der FRX auf, enthüllen das eigentlich Ziel der Mission der Godspeed und tun ihr Möglichstes, das Leben der Kolonie zu retten – auch wenn sie damit ihr eigenes aufs Spiel setzen…

Meine Meinung

Shades of Earth, im Deutschen Godspeed – Die Ankunft, zeigt dem Leser endlich das, worauf er gefühlt genauso lange gewartet hat, wie die Bewohner des Schiffes: die Centauri-Erde. Beth Revis hatte die Aufgabe und das Vergnügen, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und eine vollkommen neue Welt zu kreieren, neue Lebensformen, neue Flora und Fauna, neue Landschaften. Für meinen Geschmack hätte sie das alles noch viel ausführlicher beschreiben können. Im Grunde beschränkt sich alles auf zwei neue Lebensformen und eine neue Pflanze.
Der Plot ist dramatischer als die ersten beiden, viel mehr Menschen sterben, die Bedrohung ist größer als nie zuvor und es bleibt bis zur letzten Seite fraglich, ob Elder und Amy die Erlebnisse überleben – und zusammenbleiben, denn da ist der neue Junge aus der Kolonie, Chris, mit den strahlendblauen Augen, der sich für Amy interessiert. Obwohl so viel passiert, fand ich ihn jedoch nicht ganz so packend wie in den Vorgängerbänden.

Anfangs läuft alles etwas schleppend an, gegen Ende spitzen sich die Verluste zu, aber mit der Auflösung bin ich nicht zufrieden. Sie war so vorhersehbar. Alles, was Elder, Amy und Chris entdecken und was sie schockiert, habe ich mir schon Seiten vorher gedacht und auch wer die intelligenten Aliens sind, die die Kolonie angreifen, ist am Ende keine große Überraschung. Natürlich hat man als Leser nicht alle Informationen bekommen, aber man kann sich seinen Teil denken und so geht am Ende die Überraschung verloren.

Leider finde ich auch, dass Amy an Glaubwürdigkeit verloren hat. Es passiert so viel Schreckliches, so viele Menschen sterben – Menschen die sie kannte – und es scheint sie kalt zu lassen. Ich hätte einen emotionalen Zusammenbruch oder etwas in der Art erwartet, aber sie bleibt vernünftig, behält den Durchblick. Elder wirkt in diesem Band viel … menschlicher, emotionaler und greifbarer.
Es ist alles in allem ein solider Abschluss einer Trilogie, das Ende ist jedoch offen genug, um die Geschichte weiterzuführen, aber umgehauen hat es mich nicht. Nicht so, wie die anderen beiden Bände. Es hat mich auch sprachlich nicht mehr so begeistert, obwohl es immer noch toll geschrieben ist. Schade, irgendwie hat Beth Revis ihr Potenzial verspielt. Zumindest kommt es mir so vor. Vielleicht habe ich nach den ersten beiden Bänden auch einfach zu viel erwartet.

4 von 5 Punkten
Cover ½ Punkt, Idee 1 Punkt, Plot ½ Punkt, Sprache 1 Punkt, Figuren 1 Punkt
~*~ razor bill ~*~ 369 Seiten ~*~ ISBN: 978-1-59514-399-0 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 12,95€ ~*~ Januar 2013 ~*~