Rezension

Die Reise in eine ferne, fremde Welt - ein feines Abenteuer!

Traum im Polarnebel - Juri Rytcheu

Traum im Polarnebel
von Juri Rytcheu

Bewertet mit 4 Sternen

Es gibt so Romane, die so ganz anders sind. Die inhaltlich und auch sprachlich ordentlich aus der Reihe tanzen. "Traum im Polarnebel" ist ein solches Werk, das mit bisherigen Romanen, die ich gelesen habe, nur wenig gemeinsam habe.

Eis, Kälte, Liebe, Familie, Zusammenhalt, jagen, frieren und vor allen Dingen überleben. Das Leben in den Jahren zwischen 1910 und 1920 hat an der Nordostküste Sibiriens Shwerpunkte, die unsereins absolut fremd sind.

John ist Kanadier und auf Expedition in der Nähe von Alaska, als er unverhofft bei einem Stamm der Tschuktschen strandet. Er lernt dort deren Sprache, deren Bräuche und deren bescheidene Lebensform. Aus John wird ein ganz anderer Mensch, der das Jagen und Überleben lernt. Auch die Tatsache, dass seine Hände sehr früh verstümmelt und nahezu unbrauchbar sind, hindert ihn nicht, bei den Fremden anerkannt zu sein. Auch dort gründet er eine Familie, wenn sich auch einige Rückläge ereignen.

Autor Juri Rytcheu entführt uns in dem Roman in eine andere, ferne und fremde Welt. Wir frieren und hoffen mit den Protagonisten, wir jagen mit ihnen und freuen uns mit ihnen über mildere Winter, an denen mal nicht minus 40 Grad vorherrschen.

Die packenden und seltenen Einblicke lassen und bedenkllich und nachdenklich zurück, da das Leben der Eskimos wahnsinnig reduziert und einfach ist, die Familien indes äußerst freundlich, spendabel und zufrieden wirken.

Ein kaltes Buch, das sehr viel Wärme ausstrahlt. Ein großes Abenteuer, das erstklassige Unterhaltung bietet. Nur der Buchtitel, der passte für mich weniger.

Der Satz des Buches:
"Das Glück kommt  nur zu dem, der ihm entgegengeht."