Rezension

Die Reise nach Immerland

Immerland -

Immerland
von Daphne Unruh

Immerland - Eine neue Welt

Irgendetwas fehlt in Antonias Leben. Sie hat eine tolle Adoptivmutter und eine großartige Freundin, aber sie kann sich für nichts richtig begeistern - und ihre überquillende Fantasie ist ihr dabei leider auch keine große Hilfe. Doch als ihre Mutter Alva an ihrem Geburtstag plötzlich verschwindet, verändert das alles. Tonie muss aktiv werden, um ihre Lieben und vielleicht sogar die ganze Welt vor einer drohenden Katastrophe zu retten...

 

Meine Meinung

Es ist kein Geheimnis, das ich ein bekennender Fan der Autorin Daphne Unruh und ihrer fantasievollen Bücher bin. Mit jedem Buch nimmt sie die Leser mit in eine magische Welt, in der alles möglich ist und in der Fantasie keine Grenzen gesetzt ist. Mit Immerland findet diese Reihe nun (vorerst) ihren Abschluss - man kann sich also darauf verlassen, dass es ordentlich zur Sache geht. Aber starten wir am Anfang:

Antonia lebt bei ihrer Adoptivmutter Alva und weiß, dass ihr irgendetwas im Leben fehlt. Sie kann sich, anders als ihre wissenschaftsbegeisterte Freundin Meera, für nichts wirklich lange begeistern. Ihre Welt ist klein, aber wenigstens sicher. Doch als Alva plötzlich verschwindet, muss Tonie ein lang gehütetes Geheimnis lüften. Und landet plötzlich in einer ganz anderen Welt.

Antonia, Tonie oder kurz Tie ist eine wunderbare Protagonistin. Lebensecht und realistisch beschreibt sie Probleme, die ein jeder kennt. Sie sprudelt geradezu über an Fantasie, weiß aber nicht wohin damit. Das macht es für den Leser natürlich umso spannender, in ihrem Kopf zu wohnen und ihre Gedanken mitzuverfolgen. Sie ist ein sehr starkes Mädchen, auch wenn sie verständlicherweise Angst vor der neuen Welt hat, die sie entdeckt - sie lässt sich allerdings nicht von dieser Angst kleinkriegen und macht weiter. Es war eine Freude, ihr auf diesem Abenteuer zu folgen.

An Tonies Seite befinden sich Alva, ihre beste Freundin Meera und Tiril, der ebenfalls nach seiner verschwundenen Schwester sucht. Diese drei unterstützen Tonie, wo sie nur können, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Die sich entfaltende Love Story ist daher nur ein kleiner weiterer Aspekt, der dem Buch Leben einhaucht, der Protagonistin aber genug Platz gibt, um sich eigenständig zu entwickeln. Stattdessen hatte Tonie immer einen geliebten Menschen, der ihr in stressigen Situationen Halt geben konnte. Das fand ich großartig! Ein kleiner Nachteil war dadurch lediglich, dass die drei Charaktere natürlich im Hintergrund und so etwas blasser blieben. Von Tiril hätte ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr gewünscht.

Wer Daphnes Bücher bereits kennt, der wird in diesem Buch neben Tonie und ihren Freunden noch weitere bekannte Gesichter treffen. Natürlich sind alle Charaktere aus den magischen Blasen, von Kira bis Neve, und aus der Wunschturmwelt (Ami und Nido dürfen selbstverständlich nicht fehlen) mit dabei. Wenn man die Bücher von Daphne schon kennt, sind das liebevolle Wiedersehens- und vielleicht auch ein paar Abschniedsmomemente mit Lieblingscharakteren. Wenn man sie noch nicht kennt, auch kein Problem: Auch sie stehen Tonie unterstützend zur Seite, aber müssen die Lösung letztendlich doch in Tonies Hand geben! Jedes Wiedersehen war schon ein kleines Highlight an sich.

Die Entwicklung der Geschichte ist rasant und erinnert sehr an die momentane Realität außerhalb der Buchdeckel - aber immer mit einer Portion Hoffnung versehen. Tonie entdeckt nicht nur eine magische Welt, sondern gleich alle - und findet auch einiges über sich selbst heraus. Es liegt an ihr, die magische Welt zu retten und Alva zu finden. Ob und wie sie das schaffen kann, muss sie allerdings noch herausfinden. Die Handlung ist ebenso fantasievoll wie Tonie selbst und birgt einige Überraschungen - auch die Fantasie des Lesers ist also an einigen Stellen sehr stark gefragt. Daphnes Welten leuchten immer in allen Farben des Regenbogens und Immerland ist dabei keine Ausnahme! Das macht es manchmal schwerer, der Handlung zu folgen, aber es wirkt auch wie eine frische Brise im grauen Alltag. Was will man mehr?

 

Fazit

Immerland ist ein farbenfroher und gelungener Abschluss der Geschichten aus den magischen Welten - auch wenn natürlich die Hoffnung bleibt, dass es eines Tages noch weitergehen wird. Trotzdem kann Immerland natürlich auch von Neulingen gelesen werden. Es macht einfach Lust auf mehr! Für diese lebensechte und fantasievolle Geschichte gibt es von mir wunderbare 4 Sterne!