Rezension

Die Reise stockt, aber es bleibt spannend

Das Auge der Wüste - Richard Schwartz

Das Auge der Wüste
von Richard Schwartz

Bewertet mit 4 Sternen

Auch wenn die Handlung ein wenig stagniert, das Niveau bleibt recht konstant.

Das Auge der Wüste ist der dritte Teil der Saga Das Geheimnis von Askir. Eine genaue Übersicht über die Saga befindet sich weiter unten.

Zum Inhalt: Bevor die Gefährten ihre Reise nach Askir fortsetzen können, muss Havald zunächst seine Geliebte Leandra aus den Fängen von Sklavenhändlern befreien. Zu allem Überfluss geraten er und die anderen auch noch in den Thronfolgestreit in Gasalabad. Das „Auge von Gasalabad“ spielt dabei eine entscheidende Rolle und sie müssen erkennen, dass der Feind, das mächtige Reich Thalak aus dem Süden, seine Fühler bereits bis nach Bessarein ausgestreckt hat.

Meine Meinung: Dieser dritte Teil um Das Geheimnis von Askir setzt die Handlung abermals nahtlos fort, zumal er mit Teil zwei zusammen ursprünglich als ein Band konzipiert war.
Dies tut jedoch der guten Geschichtekeinen Abbruch. Auch hier kann ich kaum etwas entdecken, was den Lesespaßgetrübt hätte. Die Charaktere zu begleiten macht einfach Spaß, man fühlt sich von Mal zu Mal enger mit ihnen verbunden.
Gelungen sind hier einige spannende Wendungen und doch gibt es einen Wehmutstropfen, denn in diesem Band war die Gruppe über größere Teile hinweg getrennt und da die Geschehnisse nur aus Havalds Sicht geschildert werden, fehlten die anderen Gruppenmitglieder. Besonders vermisst habe ich Zokora, die einfach einen wundervollen Gegenpart darstellt und nach wie vor herrlich undurchsichtig ist und durch ihre Andersartigkeit immer wieder für klasse Szenen sorgt, die nicht selten zum Schmunzeln anregen.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt, ist der Thronfolgestreit. So sehr ich es auch genieße, die Charaktere zu begleiten, hier waren sie einfach recht lange in Gasalabad und man wartete zunehmend darauf, dass die Reise nach Askir endlich weitergeht. Sicherlich hat man auf diese Weise erfahren, dass der Feind näher gerückt ist als vermutet, aber es schlich sich auch das Gefühl ein, man trete ein wenig auf der Stelle.
Endlich kommt es aber auch wieder zu einem spannenden Finale, auf das man sich durch die Zweiteilung der Bücheretwas gedulden musste. Immer mehr werden die Ausmaße der Bedrohung durch den Herrscher von Thalak gewahr. Einfach geschickt und gekonnt erzählt.
Schwartz’ Schreibstil ist wirklich großartig. Man liest den ersten Satz und ist sofort wieder voll im Geschehen. Das ist etwas, das mir wahrlich nicht oft passiert.

Fazit: Auch der dritte Teil überzeugt mit nur kleinen Einschränkungen. Die einzigen Wermutstropfen sind das zeitweise Fehlen einer liebgewonnen großartigen Figur und das Nichtvorankommen der Gruppe. Alles in allem Fantasy, die kaum etwas zu wünschen übrig lässt.

Übersicht der Saga:
 
Das Geheimnis von Askir:
01 Das Erste Horn
02 Die Zweite Legion
03 Das Auge der Wüste
04 Der Herr der Puppen
05 Die Feuerinseln
06 Der Kronrat
 
Die Götterkriege: (noch nicht abgeschlossen)
01 Die Rose von Illian
02 Die weiße Flamme
03 Das blutige Land
04 Die Festung der Titanen
05 Die Macht der Alten (15. September 2014)
 
Die Eule von Askir
(unabhängiger Roman, der mit dem Hintergrundwissen, der ersten vier Askir-Teile gelesen werden sollte)
Der Inquisitor von Askir (14. April 2014)
(unabhängiger Roman, der mit dem Hintergrundwissen, der Askir-Saga und ersten vier Teilen der Götterkriege gelesen werden sollte)