Rezension

„Die Rückkehr“ zu einem Buch des Schreckens

Kyria & Reb - Die Rückkehr - Andrea Schacht

Kyria & Reb - Die Rückkehr
von Andrea Schacht

Bewertet mit 2 Sternen

Klappentext:

In der spannenden Fortsetzung von „Kyria & Reb – Bis ans Ende der Welt“ kehrt Kyria in ihre Heimatstadt und damit in das perfekt gesteuerte Überwachungssytem von New Europe zurück. Ein gefährliches Unternehmen, denn dort erwartet sie ein mörderisches Komplott. Hinter Kyria liegen vier Monate, in denen sie zum ersten Mal erlebt hat, was es bedeutet, frei zu sein – und in denen sie Reb, dem jungen Rebellen aus dem Untergrund, nähergekommen ist. Seit sie weiß, dass ihr Vater ermordet wurde, setzt sie alles daran, seinen Mörder zu finden. Schon bald muss sich Kyria verstecken, denn sie erfährt immer mehr über die wahren Drahtzieher in New Europe und ihre üblen Machenschaften. Da taucht Reb wieder auf, der ihr Herz erobert hat …

Gestaltung:

Wie schon beim ersten Band, ist auch hier die Gestaltung wieder wunderschön. Die Farben harmonieren klasse zusammen und das Cover passt super zu dem des Vorgängers. Ich liebe die Cover dieser Reihe einfach! Und auch, dass die Buchgestaltung hinter dem Schutzumschlag genauso wunderschön ist, finde ich super.

Meine Meinung:

Aber auch bei diesem Band verspricht die Gestaltung mehr, als man vom Inhalt erwarten kann. Ich hatte ja die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass im zweiten Band das Potenzial dieser Geschichte etwas besser ausgeschöpft wird, als es beim Vorgänger der Fall war. Aber das war wohl zu viel der guten Hoffnung.

„Kyria & Reb – Die Rückkehr“ ist der Abschlussband der „Kyria & Reb“-Reihe, womit diese Jugendbuch Reihe ausnahmsweise mal keine Trilogie, sondern nur eine Dilogie ist. Jedoch liest sich „Die Rückkehr“ wie ein zweiter Band einer Trilogie. Weit über die erste Hälfte des Buches hinaus passiert so gut wie gar nichts, bis dann auf den letzten (wenn es hoch kommt) 40 Seiten alles rasendschnell aufgeklärt wird. Mir kam es manchmal so vor, als wäre dieser Band als ein zweiter Band einer Trilogie geplant worden, aber als wäre dann mittendrin alles verworfen worden und so umdisponiert worden, dass es nun doch nur eine Dilogie wird (dieser Umschwung hat dann vor allem das plötzliche Ende verschuldet). Für die Geschichte war diese Planänderung alles andere als gut.

Neben dieser Langatmigkeit der ersten Hälfte und dem plötzlichen, viel zu raschen Ende, fallen auch hier wieder einige Zeichensetzungsfehler auf. Für mich war es beim Lesen einfach irritierend, wenn ein Anführungszeichen vor oder nach wörtlicher Rede fehlte, da ich dann den Abschnitt immer nochmals lesen musste, um zu gucken, wann denn nun nicht mehr geredet, sondern gedacht oder gehandelt wird.

Und dann sind da natürlich wieder Kyria und Reb. Was soll ich nur zu den beiden sagen? Sie haben einfach keine Entwicklung im Vergleich zu Band eins gemacht. Sie sind immer noch genauso anstrengend. Vor allem kam es mir hier doch äußerst komisch vor, dass Kyria und Reb (obwohl sie sich ja angeblich so abgöttisch lieben und wahnsinnig begehren) erstmal getrennte Wege gehen und kaum Kontakt zueinander haben. Mir kam es so vor, als hätte die Autorin diese „Fernbeziehung“ vom Zaun gebrochen, damit sie eine Dreiecksliebesbeziehung aus dem ganzen Wirrwarr machen kann, um diesen Aspekt (der ja bei vielen Jugendbüchern momentan vertreten ist) in ihrer Handlung auch abgedeckt zu haben.

Wesentlich vermisst habe ich jedoch einen roten Faden. Es ging immer zwischen den Charakteren hin und her. Mal erfuhr man etwas über den Wahlkampf von Kyrias Mutter, dann etwas über Rebs Pferderennenwettkämpfe, dann etwas über diese „Dreiecksbeziehung“…aber worauf das ganze hinauslaufen sollte, wurde irgendwie nicht deutlich. So überschlug sich dann am Ende auch einfach alles, irgendwie wurde was auch immer(man konnte es durch das ganze Hin und Her einfach nicht mehr zusammenbringen, was genau das eigentliche Problem war) positiv gelöst und der Leser saß dann einfach nur da, das Buch zugeklappt, und wusste überhaupt nicht mehr, was nun passiert ist. Irgendwie hat mich das ein wenig überfordert.

Fazit:

Langatmiger Start, viel zu rasantes, plötzliches Ende und wirre Handlung. Die drei Grundpfeiler eines Buches, von dem man lieber die Finger lassen sollte. Die Charaktere sind genauso anstrengend wie im ersten Band und sorgen einfach nur für Kopfschmerzen. „Kyria & Reb – Die Rückkehr“ wirkte wie ein zweiter Band einer Trilogie, der mittendrin zu einer Dilogie umfunktioniert wurde, wodurch einfach die komplette Handlung gelitten hat. Vor allem das viel zu kurze Ende (im Vergleich zur Langatmigkeit des ersten Dreiviertels des Buches) war zu viel. Es wurde alles zu plötzlich und schnell aufgelöst, sodass man als Leser gar nicht richtig erfassen konnte, was geschehen ist.

2 von 5 Sternen!