Rezension

Die Sache mit meiner Schwester

Die Sache mit meiner Schwester - Anne Hertz

Die Sache mit meiner Schwester
von Anne Hertz

Bewertet mit 4 Sternen

Die beiden Schwestern Heike und Nele bilden zusammen das Autorenduo Sanne Gold. Während einer Talkshow erfährt die Öffentlichkeit, dass die beiden schon lange zerstritten sind und sogar ihre Bücher von einem Ghostwriter schreiben lassen. Es kommt, wie es kommen muss. Beim Streit auf der Heimfahrt kommt es zu einem schweren Autounfall, bei dem Heike lebensgefährlich verletzt wird. Während Heike um ihr Leben kämpft,  erwacht in Nele nach und nach wieder ihre Schwesternliebe und sie kümmert sich um deren Familie. Ihre eigenen privaten und beruflichen Probleme bleiben dabei manchmal auf der Strecke liegen, aber die Familie geht eben vor.

 

In gewohnt flüssigem und humorvollem Schreibstil erzählen die Geschwister Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz in ihrem neuen Roman aus einer Welt, in der sie sich ja bestens auskennen müssen. Dabei  stellt sich der Leser immer wieder die Frage, wie viel an der Geschichte wohl der Realität entspricht. Denn zu viel deutet auf biographisches Material hin. Aber dann kommen wieder Zeilen, die viel zu übertrieben scheinen, als dass sie Wirklichkeit sein könnten.

Nele erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht der Gegenwart. Gut fand ich die immer wieder eingestreuten Tagebucheinträge aus der Vergangenheit, durch die man das Verhalten der beiden Schwestern doch besser verstehen konnte. Und doch stellt man sich immer wieder die Frage, wie aus den beiden ehemals besten Freundinnen zwei zerstrittene Schwestern wurden. Aber nach und nach klärt sich alles auf, wobei mir am  Ende dann doch alles etwas zu schnell ging und teilweise auch zu übertrieben dargestellt wurde.

Und am Ende bleibt eine Frage trotzdem offen: „Wieviel Anne Hertz steckt in Sanne Gold?“

Fazit: Ein gelungener Unterhaltungsroman, wenn auch nicht der beste von Anne Hertz, den ich gelesen habe.