Rezension

Die Schatten einer Mittsommernacht...

Das Seehaus
von Kate Morton

Bewertet mit 5 Sternen

Kate Morton hat mich mit Romanen wie "Der verborgene Garten" erst dazu gebracht Familiengeschichten aus vergangenen Zeiten zu mögen und so begann ich voller Vorfreude mit der Lektüre.

Mit dieser Geschichte entführt uns die Autorin nach Cornwall um 1933 auf einen herrschaftlichen Landsitz. Hier findet eine Mittsommernachtsfete der besonderen Art statt, doch die Freude währt nur kurz, weil ein schrecklicher Unfall geschieht. Was ist damals nur passiert?

Wie von Kate Morton nicht anders gewohnt, spielt die Handlung auf zwei Zeitebenen, die 70 Jahre voneinander getrennt sind. Der erste Handlungsstrang umspannt in der Vergangenheit die Jahre 1911 bis einschließlich 1941, wobei das Meiste davon in den 30ern spielt. Die Gegenwartshandlung spielt im Jahr 2003.

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschehnisse.

Normalerweise fesseln mich die Parts der Vergangenheit mehr, aber hier ist alles so ausgewogen, dass ich beide Stränge gleichermaßen genossen habe. Es ist schon toll mit Polizistin Sadie zu erkunden, was in dem Haus verborgen liegt. Mir lag dies wirklich sehr, da mich auch im echten Leben verfallene Häuser magisch anziehen.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig zu lesen und beschreibt detailreich das Setting, was ich sehr mag. Auch die dargestellten Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Mir lagen vor allem die Edevane Schwestern, was wohl auch damit zu tun hat, weil ich selbst mit einer Schwester aufgewachsen bin und weiß wie das Leben unter Schwestern so ist.

Mit diesem Roman ist der Autorin mal wieder eine Glanzleistung der Unterhaltung geglückt. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt. Besonders gelungen finde ich, dass es nicht nur ein Familienroman ist, sondern zudem einer Detektivgeschichte gleicht.

Fazit: Klare Leseempfehlung. Zu Recht darf sich Frau Morton als eine meiner Lieblingsautorinnen wähnen.