Rezension

Die schöne Insel

Die schöne Insel - Tereza Vanek

Die schöne Insel
von Tereza Vanek

Bewertet mit 5 Sternen

Die russischstämmige Anastassia wächst gemeinsam mit ihrem Halbbruder, ihrem Vater und ihrer Stiefmutter in Shanghai auf. Nach dem Tod des Vaters kehrt ihre restliche Familie in ihre Heimat zurück, aber Anastassia wird zurückgelassen. Ana beginnt bei Felix Hoffmann, einem deutschen Geschäftsmann in Shanghai, zu arbeiten. Bald darauf lernt sie Clio, eine Chinesin, welche aus einem Bordell geflohen ist, kennen und sie freunden sich an. Da Clio einen Verlobten in Formosa hat reisen die zwei Frauen auf die Insel und beginnen dort als Lehrerinnen der Missionare zu arbeiten. Doch die Insel hält nicht nur ihre wunderschönen Seiten sondern auch einige Gefahren für die beiden Frauen parat.

Tereza Vanek ist es erneut mit ihrem fesselnden und flüssigen Schreibstil gelungen einen wirklich lesenswerten historischen Roman zu verfassen. Die Handlung ist gut durchdacht und sehr logisch. Die bildliche Schreibweise von Tereza Vanek ermöglicht es dem Leser komplett in die Handlung einzutauchen, wodurch großes Kopfkino entsteht.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut weshalb es einem schwer fällt das Buch wegzulegen.

 Die Charaktere sind sehr authentisch und bildlich beschrieben. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Tereza Vanek geht sehr gelungen auf die Emotionen der einzelnen Protagonisten ein und als Leser beginnt man schnell mit den einzelnen Charakteren mitzuleiden oder sich zu freuen.

„Die schöne Insel“ wirkt geschichtlich sehr gut recherchiert! Der Leser merkt sofort, dass sich Tereza Vanek unglaublich gut mit der Geschichte Formosas und der Besetzung durch die Japaner befasst hat. Als Leser fällt einem auf, dass alles Geschichtliche im Buch Hand und Fuß hat. Zudem lässt Tereza Vanek immer wieder geschichtliche Fakten zur Kultur und Gesellschaft einfließen, welche die Handlung besonders authentisch gestalten (beispielsweise Clios Lotusfüße). Auch ohne geschichtliches Vorwissen zum asiatischen Raum im 20. Jahrhundert kann man ohne Probleme in die Handlung einsteigen und ihr folgen.

„Die Schöne Insel“ ist bereits der dritte Teil der Chinareihe. Für das Verständnis des aktuellen Bandes ist es allerdings nicht nötig die Vorgänger zu kennen. Ich empfehle aber trotzdem jedem auch die Vorgänger zu lesen, da Tereza Vanek mit ausnahmslos jedem Buch begeistern kann!

Tereza Vanek ist bereits seit längerem meine absolute Lieblingsautorin im Genre historische Romane. Auch mit dem aktuellen Band konnte sie mich erneut begeistern und fesseln. Ich freue mich bereits jetzt auf ihr nächstes Werk und hoffe auf eine Fortsetzung rund um Ana und Clio.

FAZIT:

„Die schöne Insel“ ist erneut ein Meisterwerk meiner Lieblingsautorin. Im Buch passt einfach alles: Spannung, liebenswerte Charaktere und gut recherchierte geschichtliche Fakten. Ich empfehle jedem dieses Buch zu lesen und vergebe 5 Sterne!