Rezension

Die Schrecken der Sklaverei

So gehn wir denn hinab -

So gehn wir denn hinab
von Jesmyn Ward

Bewertet mit 3 Sternen

 

Nachdem bereits ihre Eltern verkauft wurden, verkauft ihr Vater, der weiße Plantagenbesitzer, auch die junge Annis an Sklavenhändler. Angebunden an weitere Mitgefangene wird Annis hunderte Kilometer von South Carolina nach New Orleans getrieben. Auf dem Sklavenmarkt wird sie von "Lady", einer für ihre Grausamkeit gefürchteten Frau, ersteigert. Trotz Hungers muss Annis im Haushalt und auf der Zuckerrohrplantage bis zum Umfallen schuften. Geringste Vergehen ziehen eine furchtbare Strafe nach sich.

Annis rettet sich in Visionen, in denen sie mit Aza kommuniziert, die sie in Gestalt ihrer Großmutter und Mutter sieht. Dieses gibt ihr die Stärke sich schließlich aus der Sklaverei zu befreien.

Mit einem ruhigen Erzählstil beschreibt Jesmyn Ward die Gnadenlosigkeit der Sklaverei, in der die Menschen lediglich als Ware angesehen werden. Die Protagonistin ist vielschichtig beschrieben, so dass es möglich war, mich in sie hineinversetzen zu können. Auch ihre Flucht in die Vision von Aza, die für Annis als Realität betrachtet wurde, war durchaus nachvollziehbar. Doch leider nahmen diese Fluchten für meinen Geschmack zu viel Platz in dem Roman ein. Die Realität geriet in den Hintergrund und das Lesen wurde zäh. Hier hätte ich mir doch mehr Geschehen gewünscht. Aus diesem Grund bekommt dieser Roman von mir ledigleich 3 Sterne.