Rezension

Die Schuldlosen - spannend und toll geschrieben

Die Schuldlosen - Petra Hammesfahr

Die Schuldlosen
von Petra Hammesfahr

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Buch geht es hauptsächlich um Alex Junggeburt. Zu Beginn des Buches liest man, wie Alex vorzeitig aus dem Gefängnis freigelassen wird und in seinen Heimatort zurückkehrt. Dies ist den meisten anderen Bewohnern ein Dorn im Auge, da Alex wegen Mord im Gefängnis saß. Seine Eltern sind verstorben, als Alex in Haft saß und haben ihm das große Haus überlassen und seinem Bruder die eigene Brauerei. Sein Bruder Albert muss ihm daher monatlich Unterhalt zahlen, so dass Alex finanziell keine Sorgen hat. Das Verhältnis der beiden Brüder ist eher schlecht.

Das Buch ist in 5 Kapitel aufgeteilt und beschreibt verschiedene Zeiten. Es beginnt im Jahr 1982 und beschreibt die Einwohner des Ortes mit ihren jeweiligen Geschichten. Alex hatte es schon als Kind nicht leicht. Nach dem tragischen Tod seiner Schwester Alexandra, weiß seine Mutter sich nicht anders zu helfen, als ihn in die Rolle seiner verstorbenen Schwester zu drängen. So muss Alex Mädchenkleider tragen, mit Puppen spielen, wird nur mit Alexa angesprochen und soll sich verhalten wie ein Mädchen. Dies führt vor allem in der Grundschule zu Hänseleien und Alex ist viel alleine. Er hat jedoch schon zu dieser Zeit einen sehr guten und für ihn wichtigen Freund in Lothar gefunden. Alex wurde von Anfang an sehr gut beschrieben und die Autorin hat es schon von der ersten Seite an geschafft, ihn mir sympathisch zu machen, obwohl er wegen dem Mord an Janice Heckler verurteilt wurde.

Das Buch war von Beginn an spannend geschrieben. Etwas durcheinander kam ich zwar, da gerade anfangs sehr viele Personen genannt werden und man noch nicht zuordnen kann, in welcher Hinsicht sie mit der Geschichte zu tun haben und wie sie zueinander gehören, aber im Laufe der Geschichte konnte ich mir dann von allen ein gutes und genaues Bild machen und kam auch nicht mehr durcheinander. Die Autorin hat es gut verständlich umgesetzt, mit den Personen im Buch mitzufühlen und mitzuleiden.

Alex bemüht sich sehr, Kontakt zu seiner Tochter Saskia aufzubauen. Diese wusste bisher nichts von ihrem Papa, freundet sich jedoch schnell mit ihm an und ist sehr froh darüber, endlich einen Papa zu haben, der sich Zeit für sie nimmt und sich mit ihr beschäftigt. Saskias Familie versucht jedoch mit allen Mitteln, den Kontakt zwischen Saskia und Alex zu verhindern.

Zum Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse etwas. Alex steht plötzlich vor der Frage, ob er Janice damals wirklich umgebracht hat oder ob er unschuldig im Gefängnis saß. Er war an dem besagten Mordabend ziemlich betrunken und kann sich nur bruchstückhaft an alles erinnern. Als dann ein weiterer Mord geschieht, steht Alex sofort wieder unter Tatverdacht. Bricht sein Leben, dass er gerade erst wieder beginnt, hier schon wieder in sich zusammen?

Ein gut geschriebener Kriminalroman mit vielen düsteren Hintergründen und Menschen, die alle ihr eigenes Päckchen mit sich zu tragen haben. Toll geschrieben und auch das Buchcover fand ich sehr ansprechend.Ich habe 4 Sterne vergeben.