Rezension

Die Seiten der Welt

Die Seiten der Welt
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Das mag für manchen jetzt verrückt klingen, aber auch wenn mir der Name Kai Meyer schon seit sehr langer Zeit etwas sagt, habe ich bisher noch keins seiner Bücher gelesen. Von daher ist »Die Seiten der Welt« mein Debüt mit diesem Autor. Es ist auch sichtlich kein schlechtes Debüt zwischen uns, denn das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich es natürlich nicht in Relation zu anderen Werken von ihm setzen kann. Jedoch hat es mir eindeutig Lust darauf gemacht, noch weitere Werke von Kai Meyer zu lesen.

Allein die Idee, die hinter der Bibliomanthik und diesen Welten steckt, in die man mit dieser Fähigkeit eindringen kann, ist schon ziemlich genial. Wie auch Libropolis, was man glaube ich als Leseratte einfach lieben muss! Die Idee hinter dieser sehr lebendigen Bücherwelt gefällt mir einfach zu gut. Vor allem auch die Bibliothek bei Furia zu Hause, in der es die fliegenden Origamikraniche, der Wortsalat und auch die Tatsache, dass Figuren aus Büchern herausfallen können, aber nicht mehr die Möglichkeit haben zurück in ihre Geschichten zu kommen, fand ich toll. Besonders auch, da mit Puck, aus dem Sommernachtstraum, wieder ein Charakter aufgetaucht ist, den ich eh sehr gern mag. Einfach eine sehr verrückte, aber auch phantastische Vorstellung. Allein dadurch hat das Buch mir schon sehr viel Spaß gemacht.

Interessant fand ich auch, wer am Ende wirklich der Böse ist, worin die eigentliche Gefahr liegt und wie alle zu diesem Schluss kommen, auch wenn es zwischendrin noch sehr verworren wird. Manche der Charaktere mochte ich auch ehrlich sehr gern, vor allen Dingen natürlich die drei Protagonisten, wobei mir Cat und Finnian manchmal fast ein bisschen anstrengend wurden. Obwohl Cats Art zu wohnen durchaus was für sich hatte, auch wenn es vielleicht nicht ganz jeden Geschmack treffen wird, vor allen von gewissen Geschichtspunkten, wie Sauberkeit her. Am genialsten aber fand ich die Idee der Schnabelbücher und ein ganz besonders von denen, hat es mir sehr angetan. Irgendwie fand ich dieses kleine Buch sehr sympathisch von seiner Art her, auch wenn es natürlich eigentlich nur ein Buch ist, aber es hatte irgendwie Charakter. Furia hingegen ist keine schlechte Protagonistin, ich hatte aber auch schon welche, die irgendwie präsentere.

Eine tolle phantastische Geschichte, die an manchen Stellen vielleicht ein bisschen mehr Tiefe hätte haben können, aber da es sich zum einen um einen Einzelband handelt und zum anderen um ein Jugendbuch, finde ich es verschmerzbar, da das meiste vollkommen ausreichend erläutert wird.

Ich kann dieses Buch wirklich nur allen Bücher- und Fantasyfans empfehlen, da es wirklich toll ist, auch wenn ich hier nicht zu viel zum inhaltlichen Verraten kann, wird dann doch leider zu viel verraten. Also, einfach selbst lesen!