Rezension

Die Seiten der Welt

Die Seiten der Welt
von Kai Meyer

Lange wurde der Termin von vielen Leseratten herbei gesehnt, am 22.09.2014 war es dann endlich soweit. Kai Meyers neuestes Werk „Die Seiten der Welt“ kam in den Buchhandel. Und ich gehörte zu den Glücklichen, die das 560 Seiten umfassende Buch vorab als Rezensionsexemplar von Fischer Jugendbuch zur Verfügung gestellt bekommen haben. Vielen, lieben Dank dafür!

Mit ihren 15 Jahren hat Furia Salamandra Faerfax es nicht gerade leicht in ihrem Leben. Denn ebenso wie ihr Vater beherrscht sie die Bibliomantik, eine Art Magie, die man aus Büchern bezieht. Und als Abkömmling einer gejagten Familie führt sie ein Leben fernab der Gesellschaft. Als ihr Vater dann plötzlich bei einem Einsatz stirbt, steht ihr Leben vollkommen Kopf. Ihr bleibt nicht einmal die Zeit zu trauern, denn bereits kurz darauf dringen Fremde in ihr Heim ein und überfallen die Bewohner. Furia bemerkt, dass sie es scheinbar auf ein ganz bestimmtes Buch abgesehen haben. Gemeinsam mit ihrem Bruder flieht sie aus dem Haus und versucht, eben dieses Buch fortzubringen. Doch die Flucht misslingt, Pip fällt in die Hände der Angreifer und wird verschleppt. Furia ist verzweifelt, doch sie weiß, sie wird alles tun, um ihren Bruder wieder zu finden. Wird es ihr gelingen`?

„Die Seiten der Welt“ ist das erste Buch von Kai Meyer, das ich gelesen habe. Sein Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Er lässt sich leicht und flüssig lesen. Und mit der in diesem Roman geschaffenen Welt beweist der Autor eine Menge Fantasie. Alleine schon, dass es eine Art von Magie gibt, die man direkt aus Büchern beziehen kann – die Bibliomantik – habe ich so noch nicht gelesen. Buchstaben, die lebendig werden, Origami-Tiere und Figuren, die aus ihren Büchern fallen und lebendig werden, machen die ganze Geschichte perfekt. Dennoch gibt es in dem Buch auch einige Passagen, wo doch unheimlich viel erklärt und beschrieben wird. Dies ist aufgrund der vielen fremdartigen Wörter und Gegebenheiten natürlich einerseits nötig. hat für mich persönlich jedoch andererseits für ein paar Längen gesorgt und meinen Lippen doch das eine oder andere Seufzen entlockt, da es den Lesespaß leicht getrübt hat.
Furia ist er fünfzehn und somit noch eine relativ junge Protagonistin. Als sich die Schicksalsschläge häufen, muss sie jedoch schnellstens erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Ich hatte Probleme, mich wirklich in die hinein zu versetzen und mehr als einmal hat sie für mich auch wenig nachvollziehbar gehandelt, aber dennoch mochte ich sie in gewisser Weise.
Ihr Bruder Pip ist schon ein klein wenig merkwürdig, aber trotzdem liebenswert mit seiner Clownsbemalung, ohne die er niemals herum läuft. Doch auch er wird im Laufe des Buches erwachsener und stellt sich seinen Ängsten.
Die anderen Charaktere sind mir auch eher fremd geblieben. So richtig erwärmen konnte ich mich für keinen von ihnen und das fand ich doch recht schade. Einzig die verzauberte Leselampe und der Sessel entlockten mir so manches Schmunzeln. Die beiden hätte ich auch gern in meinem Wohnzimmer stehen.

Das Cover finde ich wirklich wunderhübsch. Der schwarz goldene Einband wirkt edel und hat meiner Meinung nach gleichzeitig etwas Mystisches. Hier hat sich der Fischer-Verlag wirklich etwas Tolles ausgedacht.

„Die Seiten der Welt“ ist eine Geschichte für Jung und Alt, sicher ein Muss für Buchliebhaber. Voller Magie und mit einer einzigartigen Idee bereitet es einem tolle Lesestunden, auch wenn für mich persönlich am Ende etwas gefehlt hat für die volle Punktzahl.