Rezension

Die sieben Sünden

Saligia - Swantje Oppermann

Saligia
von Swantje Oppermann

Bewertet mit 4 Sternen

Keira wird getrieben von ihrem Zorn. Überall ist sie die verhasste Außenseiterin, die ständig ausrastet und andere verletzt. Ihr Leben verändert sich radikal, als sie in das Eliteinternat Canterbury kommt. Denn Keira ist eine Saligia mit übernatürlichen Kräften und trägt das Erbe der Todsünde Zorn in sich. Auf der Canterbury School soll sie mit anderen Saligia lernen, ihre ungezügelte Wut zu kontrollieren. Kaum hat Keira sich eingelebt und in den geheimnisvollen Taran verliebt, da wird eine Mitschülerin tot aufgefunden. War es Mord? Als Keira Nachforschungen anstellt, merkt sie schnell, dass jeder Saligia sein eigenes Spiel der Lügen spielt. Befindet sich der Täter unter ihnen?

"Saligia" ist ein Buch das mich wirklich überrascht hat. Es ist einfach mal eine völlig neue Idee die mich in der Umsetzung komplett überzeugen konnte. Die Geschichte ist spannend, bietet viel Spielraum zum miträtseln und überrascht mit der Auflösung. Bis kurz vor dem finalen Showdown war ich mir nicht sicher wer der Schuldige ist und wurde letztendlich wirklich umgeworfen davon. Das hatte ich so nicht auf dem Schirm. Es bleiben einige Fragen offen und Teil zwei verspricht erneut sehr spannend zu werden.

Besonders toll finde ich wie gut das Konzept ausgearbeitet ist. Saligia ist nicht nur irgendein Wort sondern es gibt eine tolle Herleitung dazu. Außerdem hat das Buch von Anfang an eine etwas düstere, unheilvolle Atmosphäre. Das liegt an den Lastern. Denn wenn die Zusammen kommen gibt das natürlich nicht die beste Grundstimmung. Es war sehr passend, manchmal aber fast etwas zu bedrückend. Eine ganze Weile hatte ich leider auch das Problem den einzelnen Personen ihre Laster zuzuordnen. Es wurde zwar immer wieder darauf hingewiesen, trotzdem musste ich dann meist nochmal auf Seite 52 nachschlagen. Diesbezüglich hätte ich ein Glossar gut gefunden indem die einzelnen Personen und die dazugehörigen Sünden aufgezählt sind.

Keiras mochte ich trotz des Zorns der immer in ihr brodelt sehr. Denn Frau Oppermann versteht es die Protagonistin authentisch und ehrlich auftreten zu lassen. Man bekommt genau beschrieben warum Keira so reagiert und kann es schon fast mitfühlen. Das fand ich wirklich super! Mit den anderen Figuren kann man auch sehr gut mitfühlen, doch zu Keira bekommt man die größte Verbindung.

Das Cover sticht gleich ins Auge. Keira wird sehr gut dargestellt. Die vor Zorn roten Augen, der leicht grimmige aber trotzdem verletzliche Gesichtsausdruck. Dazu die rot züngelnden Flammen. Ein Cover das perfekt zum Buch passt!

Für mich war "Saligia- Spiel der Todsünden" ein toller Auftakt einer Reihe die ich sicher weiter verfolgen werde. Einen Stern Abzug für die oben genannten Kritikpunkte. Trotzdem ein sehr gutes Buch!