Rezension

„Die Soßenhobel-Mafia“ ist ein schöner bissig-satirischer Roman, der trotz seines etwas überstürtztem Ende für viel Unterhaltung sorgt.

Die Soßenhobel-Mafia - Ute Haese, Torsten Prawitt

Die Soßenhobel-Mafia
von Ute Haese Torsten Prawitt

Bewertet mit 4 Sternen

Familie Pipke hat Geldsorgen. Und wie könnte man diese Geldsorgen besser beseitigen als durch die Entführung des eigenen Chefs? Allerdings müssen Sabine und Peter Pipke bald feststellen, dass bei so einer Entführung doch das ein oder andere schiefgehen kann. Die Entführung an sich klappt zunächst noch ohne Probleme und so geht es ganz schnell, dass Herr Dr. Döllinger sich in einem Zimmer auf dem Dachboden der Pipke’s wiederfindet. Sein neues zu Hause auf Zeit. Bis dahin verlief alles nach Plan.

Die Pipkes wenden sich dann an die Soßenhobel-Firma, deren Vorstandsvorsitzender Dr. Döllinger ist, um dort ihr Lösegeld zu fordern. Dr. Döllinger macht den beiden anschließend jedoch klar, wie abwegig die geforderte Summe doch ist, da es um die Firma nicht gut bestellt ist, also nehmen Peter und Sabine erneut Kontakt mit der Firma auf, um die Lösegeldforderung zu reduzieren. Was sie aber nicht wissen – die Entführung sowie die ursprüngliche Forderung wurden bereits publik und die Aktie der Firma schoss dadurch in die Höhe. Anstatt also erleichtert über die niedrigere Forderung zu sein, wird diese schlicht abgelehnt. Damit haben Peter, Sabine und Dr. Döllinger natürlich nicht gerechnet.

In der Soßenhobel-Firma besteht das Interesse nun in erster Linie darin, die Aktie oben zu halten. Anstatt also darüber nachzudenken, wie der Vorstandsvorsitzende aus seiner Situation befreit werden kann, schmiedet die Führungsriege lieber einen Plan, wie man mit Hilfe eines Doppelgängers den Anschein erwecken kann, Dr. Döllinger freigekauft zu haben.

„Die Soßenhobel-Mafia“ ist herrlich satirisch. Der Einstieg auf den ersten paar Seiten fiel mir etwas schwer. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Peter und Sabine, Dr. Döllinger und den Mitarbeitern der Firma erzählt. Insbesondere Dr. Döllinger hat eine etwas gehobenere Ausdrucksweise und die Teile des Buches, in denen dies besonders deutlich wird, lassen sich etwas komplizierter lesen.

Zwar sind die Handlungen der Personen alle etwas übertrieben (so gehört es sich ja auch für Satire), aber vom Grundsatz her ist es durchaus vorstellbar, dass der Erfolg einer Firma vor die Rettung eines Menschenleben gestellt wird.

Das Buch lässt sich – nach dem etwas schwerfälligen Anfang – sehr gut lesen und hält auch den ein oder anderen Lacher parat. Leider hat das Ende etwas geschwächelt. Da ging alles etwas zu schnell und es blieb die ein oder andere offene Frage, die ich gerne noch beantwortet bekommen hätte.