Rezension

Die spannendste Fantasyreise, die ich seit Langem antreten durfte.

Der Atem einer anderen Welt - Seanan Mcguire

Der Atem einer anderen Welt
von Seanan McGuire

1865 fiel Alice durch ein Kaninchenloch in das mysteriöse Wunderland und erlebte dort fantastische Abenteuer, die dank Lewis Carrolls Erzählung heute auf dem gesamten Erdball bekannt sind. Die kalifornische Autorin Seanan McGuire denkt dieses Szenario in ihrem Werk "Der Atem einer anderen Welt" konsequent weiter: Was passiert mit diesen von fremden Welten geküssten Figuren, wenn sie wieder in ihren gewöhnlichen Alltag zurückkehren? Wie können sie sich nach dem, was sie sahen, wieder in unsere gesellschaftliche Normen fügen?

 

Basierend auf diesem Hintergrund entwirft sie ein grandioses Szenario, das durch seine schier gewaltigen Ausmaße unzählige Möglichkeiten zum Entdecken, für Überraschungen und neue kreative Ideen bietet. Das vorliegende Buch ist ein bunt schillerndes Potpourri aus atemberaubenden Schauplätzen, fantastischen Elementen und vielschichtigen Figuren, das wirklich Freude macht.

 

Der Roman ist in drei Novellen gegliedert, die jeweils neue Hauptakteure und eigenständige Spannungsbögen besitzen. Somit können die Leser*innen die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven erleben und sich somit einen umfassenden Überblick anzureichern. Die einzelnen Geschichten sind derart wirkungsvoll, sodass ein stimmiges Gesamtbild entsteht, das an keinen streckenweisen Längen leidet und fast suchtartig in den Bann zieht. 

 

Dies ermöglicht auch der fabelhafte Schreibstil, der mehrfach aus der Position des neutralen Berichts heraustritt, um aus einer Metaebene über die Handlung zu sprechen. Die Autorin verpackt gelungen märchenhafte Botschaften in die kuriosen Umstände und erinnert dabei durchaus an die Werke der Gebrüder Grimm. Sie entwickelt einen überzeugenden Nährboden für die Figuren, bei dem man sich unweigerlich an die eigene Kindheit zurückerinnert fühlt und sich ein wohlig-heimeliges Gefühl wie bei einer Lagerfeuergeschichte breit macht. 

 

Das Figurenensemble besteht aus vielschichtigen Charakteren, die mir sofort ans Herz wachsen konnten. Sie werden stimmig ausgearbeitet, die Beweggründe und Sehnsüchte stets nachvollziehbar ausgeleuchtet und die kindliche Naivität als ein immer wiederkehrendes Motiv verwendet, die noch jede Neugier und jeden Entdeckersinn legitimieren. Positiv zu erwähnen sind die unzähligen Ansätze der Autorin, sich durch die ethnische, sexuelle und religiöse Vielfalt der auftretenden Personen für soziale Diversität stark zu machen. 

 

Das Erzähltempo der verschiedenen Novellen ist ab der ersten Seite mitreißend, sodass ich nicht lange brauchte, mich in der jeweiligen neuen Umgebung zurechtzufinden. Fast hätte ich mir an einigen Stellen mehr Zeit und Gelassenheit zum Fertigstellen einiger Handlungsstränge gewünscht, um dem Roman seine gelegentliche Hektik zu nehmen. Zusätzlich brachten mich einige Logikfehler zwischendrin zum Stirnrunzeln. Dennoch möchte ich, aufgrund der ausgeführten Argumente, für das Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. 

 

"Der Atem der anderen Welt"  
ist eine der spannendsten Fantasyreisen, die ich seit Langem antreten durfte.1865 fiel Alice durch ein Kaninchenloch in das mysteriöse Wunderland und erlebte dort fantastische Abenteuer, die dank Lewis Carrolls Erzählung heute auf dem gesamten Erdball bekannt sind. Die kalifornische Autorin Seanan McGuire denkt dieses Szenario in ihrem Werk "Der Atem einer anderen Welt" konsequent weiter: Was passiert mit diesen von fremden Welten geküssten Figuren, wenn sie wieder in ihren gewöhnlichen Alltag zurückkehren? Wie können sie sich nach dem, was sie sahen, wieder in unsere gesellschaftliche Normen fügen?

 

Basierend auf diesem Hintergrund entwirft sie ein grandioses Szenario, das durch seine schier gewaltigen Ausmaße unzählige Möglichkeiten zum Entdecken, für Überraschungen und neue kreative Ideen bietet. Das vorliegende Buch ist ein bunt schillerndes Potpourri aus atemberaubenden Schauplätzen, fantastischen Elementen und vielschichtigen Figuren, das wirklich Freude macht.

 

Der Roman ist in drei Novellen gegliedert, die jeweils neue Hauptakteure und eigenständige Spannungsbögen besitzen. Somit können die Leser*innen die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven erleben und sich somit einen umfassenden Überblick anzureichern. Die einzelnen Geschichten sind derart wirkungsvoll, sodass ein stimmiges Gesamtbild entsteht, das an keinen streckenweisen Längen leidet und fast suchtartig in den Bann zieht. 

 

Dies ermöglicht auch der fabelhafte Schreibstil, der mehrfach aus der Position des neutralen Berichts heraustritt, um aus einer Metaebene über die Handlung zu sprechen. Die Autorin verpackt gelungen märchenhafte Botschaften in die kuriosen Umstände und erinnert dabei durchaus an die Werke der Gebrüder Grimm. Sie entwickelt einen überzeugenden Nährboden für die Figuren, bei dem man sich unweigerlich an die eigene Kindheit zurückerinnert fühlt und sich ein wohlig-heimeliges Gefühl wie bei einer Lagerfeuergeschichte breit macht. 

 

Das Figurenensemble besteht aus vielschichtigen Charakteren, die mir sofort ans Herz wachsen konnten. Sie werden stimmig ausgearbeitet, die Beweggründe und Sehnsüchte stets nachvollziehbar ausgeleuchtet und die kindliche Naivität als ein immer wiederkehrendes Motiv verwendet, die noch jede Neugier und jeden Entdeckersinn legitimieren. Positiv zu erwähnen sind die unzähligen Ansätze der Autorin, sich durch die ethnische, sexuelle und religiöse Vielfalt der auftretenden Personen für soziale Diversität stark zu machen. 

 

Das Erzähltempo der verschiedenen Novellen ist ab der ersten Seite mitreißend, sodass ich nicht lange brauchte, mich in der jeweiligen neuen Umgebung zurechtzufinden. Fast hätte ich mir an einigen Stellen mehr Zeit und Gelassenheit zum Fertigstellen einiger Handlungsstränge gewünscht, um dem Roman seine gelegentliche Hektik zu nehmen. Zusätzlich brachten mich einige Logikfehler zwischendrin zum Stirnrunzeln. Dennoch möchte ich, aufgrund der ausgeführten Argumente, für das Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. 

 

"Der Atem der anderen Welt"  
ist eine der spannendsten Fantasyreisen, die ich seit Langem antreten durfte.