Rezension

Die Spannung geht weiter

Legend 02 - Schwelender Sturm - Marie Lu

Legend 02 - Schwelender Sturm
von Marie Lu

Day und June flüchten gemeinsam nach Las Vegas und hoffen dort Hilfe für Edens Rettung und die Flucht in die Kolonien von Amerika von den Patrioten zu erhalten, was auch schnell der Fall ist, aber nur im Austausch für eine Mission. Die Ermordung des neuen Elektors Anden. June soll sich bei diesen einschleichen und sein Vertrauen gewinnen, um ihn in die Hände der Patrioten zu treiben, während Day diesen vor laufender Kamera ermorden soll. Doch June kommen Zweifel bezüglich der Absichten der Patrioten und der Mission, nach dem sie Anden richtig kennen lernt und merkt, dass er nicht der tyrannische Nachfolger seines Vaters ist. Doch wen soll June nun ihre Loyalität schenken und wird Day sie bei ihrer Entscheidung unterstützen? Finden sie gemeinsam einen Weg zur Flucht und ist Flucht die richtige Wahl?

Mein Fazit:

Wie sehr ich mich doch auf den zweiten Band gefreut habe, nach dem ich den ersten Teil praktisch verschlungen habe. Leider ist mir der Einstieg in die Handlung nach über einen halben Jahr nicht mehr ganz so leicht erschienen und ich konnte mich nicht an alle elementaren Szenen aus dem Buch erinnern. Aber die Autorin hat es fantastisch geschafft, die wichtigsten Ereignisse aus dem vorherigen Buch in einen sinnvollen Kontext einzubauen, so dass man schnell wieder in die Handlung kommen konnte und sofort wieder wusste worum es geht. Dazu beigetragen hat auf jeden Fall auch, dass die Geschichte des zweiten Teils praktisch übergangslos an das Ende des ersten Buches angeknüpft hat und man wieder mittendrin im Geschehen war und June und Day auf ihren Weg nach Las Vegas und zu den Patrioten begleiten konnte.

Die Patrioten und insbesondere ihr Anführer Razor sind mir von Anfang an nicht als die beste Option erschienen, um Eden den Bruder von Day zu retten, denn irgendwie hatten diese schon zu Beginn eine fragwürdige Ausstrahlung. Die sich zusätzlich noch verstärkt hat, als man erfahren hat, was die Beiden als Gegenleistung für Edens Rettung und die Flucht in die Kolonien von Amerika tun mussten. Die Ermordung des neuen Elektors Anden. Dazu wurde von June und Day verlangt, sich zu trennen, so dass June das Vertrauen von Anden gewinnen konnte, um ihn in die richtige Position für die Ermordung zu bringen, die Day dann ausführen sollte.

Enttäuscht hat mich allerdings die Beziehung zwischen Day und June. Diese war getränkt von Unsicherheiten und Unbeholfenheit. June musste auf jedes ihrer Wörter achten, damit sie nicht als Beleidigung und Herabwürdigung seitens Day verstanden wurden. Und Day stand im inneren Konflikt, ob er June vertrauen kann und diese ihn liebt oder ob sie ihn für ihr früheren Leben eintauschen und ihn verraten würde, sobald sie vom Elektor begnadigt wird. Dies zog sich leider durch die komplette Handlung des Buches und artete in einen großen Streit aus, bei dem sich die Beiden mit Vorwürfen nur so überhäuften, um sich anschließend auf eine unbeholfene Art und Weise wieder zu versöhnen.

Doch obwohl der Verlauf dieser Beziehung beim Lesen eher frustriert hat, war das Ende für mich trotzdem umso trauriger und ich musste schon den Kloß im Hals runterschlucken, um überhaupt weiterlesen zu können. Also dieses Ende fand ich wirklich gemein und schon herzzerreisend und wünschte mir für den dritten Teil, dass sich doch alles zum Guten wendet und Day und June endlich ohne Probleme vereint sein können.

Allen in allem muss ich gestehen, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat wie der vorherige Teil, aber nichts desto trotz erschien mir der zweite Band als eine gelungene Fortsetzung, die aber hoffentlich vom dritten Teil getoppt wird.