Rezension

Die Spannung kommt auf leisen Sohlen

Im grausamen Licht der Sonne - Nalini Singh

Im grausamen Licht der Sonne
von Nalini Singh

Bewertet mit 5 Sternen

Anahera kehrt in ihre Heimatstadt Golden Cove zurück, nachdem ihr Mann plötzlich gestorben ist. Auf der Flucht vor der Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen trifft sie viele alte Bekannte, aber auch den Polizisten Will, der seit einiger Zeit in der Kleinstadt für Recht und Ordnung sorgt. Wie Ana trägt Will ebenfalls Narben seiner Vergangenheit, doch als eine junge Frau aus Golden Cove verschwindet, bittet er sie um Hilfe bei den Ermittlungen. Erst jetzt kommt der Verdacht auf, dass auch drei vor Jahren beim Wandern im Busch verschwundene Frauen einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind.

"Im grausamen Licht der Sonne" ist der erste Thriller aus der Feder von Nalini Singh und mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ihren einzigartigen Schreibstil kannte ich schon aus der Gestaltwandlerserie und auch dieses Mal war ich praktisch von der ersten Zeile an tief in der Handlung versunken. Dabei sind Thriller nicht mein bevorzugtes Genre, ich muss zugeben, dass ich den Roman ausschließlich wegen der Autorin lesen wollte.

Der Spannungsbogen hat sich konsequent durch die gesamte Geschichte gezogen, allerdings war es nicht die Sorte Spannung, die den Leser dazu bringt die Fingernägel bis aufs Blut abzukauen und nach den Herztabletten zu greifen - das Grauen der Taten war subtil und feinfühlig dargestellt, hat mich aber bis zum Ende nicht los gelassen. Auch die Emotionen zwischen Ana und Will waren zurückhaltend beschrieben, was für mich perfekt zum Rest der Handlung gepasst hat. Wie das Cover vermuten lässt, kommt auch die raue Schönheit der neuseeländischen Küstenregion nicht zu kurz.

Nalini Sing versteht es meisterhaft, das Leben in der Kleinstadt einzufangen, die vermeintliche Sicherheit, weil ja Jeder Jeden kennt - und am Ende hat doch beinahe jeder Einwohner ein dunkles Geheimnis, das der erfahrene Polizist nach und nach heraus findet. Auf der Suche nach dem Täter habe ich mich beim Lesen in viele Spekulationen verstrickt und war am Ende sehr überrascht. Damit hat die Geschichte für mich alles, was einen guten Krimi ausmacht, ob man sie als Thriller bezeichnen möchte, soll jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und gebe gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Nalini Singh kann es einfach, auch im ungewohnten Genre hat mich die Autorin überzeugt, ich habe das Buch als reines Lesevergnügen empfunden. Die Spannung kommt subtil daher und konnte mich dennoch von der ersten bis zur letzten Seite fesseln, so dass ich die Geschichte gern weiter empfehle.